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Kirche soll jeden ernst nehmen


Persönlich begrüßte Sozialpfarrer Eberhard Hahn an seinem letzten Arbeitstag die etwa 150 Gäste, die zu seinem Abschiedsfest in das Haus der evangelischen Kirche gekommen waren, um ihren Ansprechpartner zu Sozialfragen noch ein letztes Mal in Aktion zu erleben. Nach fast 14 Jahren gibt Eberhard Hahn sein Amt an Pfarrer Udo Halama weiter und verabschiedet sich somit in den Ruhestand.
Im Laufe seiner Arbeit haben sich einige Perspektivenwechsel ergeben, die er in einer letzten Andacht vermittelte. Er kümmerte sich um die Belange hilfebedürftiger Menschen, verwies sie an unzählige städtische Ämter und half bei sprachlichen Problemen Formulare auszufüllen, spendete Trost und Hoffnung. Doch war er als Sozialpfarrer, der sich mehr für generelle Problemlösungen als für Einzelschicksale einsetzten sollte, eigentlich dafür zuständig? Ja, denn »seinen Nächsten zu lieben bedeutet zu helfen. Dafür gibt es die Kirche«, erklärt er. Im Umgang mit Arbeitslosen und Flüchtlingen habe er außerdem verstanden, dass die Kirche sich nicht nur an den Einflussreichen orientieren sollte, sondern jeden Menschen ernstzunehmen hat.
Superintendentin Regine Burg dankte Eberhard Hahn für sein sozialpolitisches Engagement. Sie hob das »ökumenische Netzwerk zum Schutz von Flüchtlingen« hervor, an dessen Einrichtung Hahn beteiligt war. Die Festlichkeiten wurden musikalisch begleitet von der Gruppe »LebensLaute«, die mit Eberhard Hahn bereits bei einer Aktion gegen den Afghanistankrieg zusammengearbeitet hatte.mb

Artikel vom 03.04.2006