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Möglichst viele Herzen
für die Tiere erwärmen

Von Sebastian Bauer
(Text und Foto)
Senne (WB). Für Bielefelder Tierfreunde ist es längst zur Tradition geworden: Kurz vor Ostern lädt das Tierheim in Senne zum Osterbasar ein. Mehr als 1000 Besucher tummelten sich den ganzen Sonntag über zwischen dutzenden von Tieren auf dem Gelände an der Kampstraße.

»Uns freut es natürlich sehr, dass dieser Basar jedes Jahr wieder so gut angenommen wird. Das ist wichtig für die Tiere, schließlich kommen ihnen die kompletten Einnahmen zugute«, strahlt Monika Frankemann vom Bielefelder Tierschutzverein. An den vielen Ständen, alle von aktiven Mitgliedern des Tierheims betrieben, konnten sich die Gäste mit selbst gemachtem Honig, Oster-Dekorationen oder Tierzubehör eindecken. Daneben gab es Informationen zu Tierversuchen und bundesweitem Tierschutz. Das erste Mal dabei war Wendy Brune. Sie hat - wie berichtet - vor einiger Zeit die Aktion Kunst und Tierschutz (»Akut«) ins Leben gerufen. »Wir wollen Menschen finanziell unterstützen, die sich zum Beispiel den Tierarztbesuch nicht leisten können«, erklärt sie. Mit Veranstaltungen, auf denen sie Bilder regionaler Künstler versteigert, möchte Brune in Zukunft Geld für ihre Aktion sammeln.
Im Mittelpunkt standen am Sonntag eindeutig die Tiere. Ob im Katzenhaus, bei den Hunden oder Kaninchen: Überall schauten Groß und Klein durch die Käfigtüren und bestaunten die vielen süßen Vierbeiner. »An einem Tag wie heute vermitteln wir natürlich auch mehr Tiere als sonst, einfach deswegen, weil mehr Publikum hier ist«, betont Frankemann. Ein besonderes Anliegen ist der Tierschützerin die Kastration von Hauskatzen: »Viele Halter lassen ihre Kater trotz intensiver Aufklärung nicht kastrieren. Daher gibt es jedes Jahr unheimlich viele Jungtiere, deren Schicksal oft ungewiss ist.«
Knapp 300 Tiere sind momentan im Senner Heim untergebracht. Einige der tierischen Besucher haben bei ihrer Ankunft schon einen recht ungewöhnlichen Lebenslauf hinter sich, weiß Frankemann: »Der zweijährige Kater Tommy wurde bei uns abgegeben, weil sein Halter befürchtete, der Stubentiger könne sich die Vogelgrippe einfangen. Solche Fälle sind nur schwer nachzuvollziehen.« Dennoch hofft sie, auch am Sonntag wieder einige Herzen für das eine oder andere Tier erwärmt zu haben.

Artikel vom 03.04.2006