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Werke von Suraj Natarajan sind derzeit im Foyer des Technologiezentrums an der Meisenstraße zu sehen. Foto: Uta Jostwerner

Über die Abwesenheit
des Malers im Bild

Werke von Suraj Natarajan im Technologiezentrum

Bielefeld (uj). In Kooperation mit der Galerie Baal präsentiert das Technologiezentrum Werke des indischen Malers Suraj Natarajan. Der Titel der Ausstellung lautet: »Der Maler als Medium.«

Es wirkt in diesem Zusammenhang fast ein wenig paradox, wenn der 30-Jährige behauptet, seine eigene Persönlichkeit aus den Bildern herauslassen zu wollen. Die Abwesenheit des Malers im Bild ist Natarajan wichtig. Das geht so weit, dass er Bilder schafft, ohne sie direkt zu berühren. Denn bei einer Serie von fragilen Rußbildern diente ein Kerosinbrenner als Malmedium.
Mit dessen Hilfe erzeugt der Künstler Schwarz-Weiß-Strukturen auf Papier und Leinwand - von zart diffus bis undurchdringlich dicht. Zudem modelliert er den Malduktus zwischen Flächigkeit und Tiefe. Wiederkehrende Formelemente sind Kreise, Linien und Schlingen, und der Bildaufbau ist mal von geometrischen, mal von organischen, mal von beiden Elementen bestimmt.
»Die Ideen-Quelle seines Herstellens begreift Suraj Nadarajan durchaus als spirituell inspiriert, ohne mit seinen Arbeiten an religiöse Vorstellungswelten anknüpfen zu wollen«, sagt Galerist Bernd Schlipköther über die Arbeiten des Künstlers. Gleichwohl ordne er die künstlerische Arbeit der großen Einfachheit wegen der Zen-Malerei zu. Nur wer innerlich gesammelt und im Gleichgewicht sei, könne auch eine ausgewogene Kreisform erzeugen.
Natarajan betont, seine Inspiration primär aus der Bewegung zu schöpfen. Die Basis all seiner Bilder sei Energie.
Desweiteren sind in Öl- und Acryl gearbeitete Bilder auf Leinwand zu sehen. Die in überwiegend violetten Tönen gehaltenen Werke enthalten kaligrafische Zeichen und den Mond als wiederkehrende Motive.
Die Ausstellung im Foyer des Technologiezentrums, Meisenstraße 96, läuft bis zum 30. Juni und kann montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr besichtigt werden. Parallel sind Werke von Suraj Natarajan in den Räumen der WEGE, Goldstraße 16 - 18, sowie in der Galerie Baal, August-Bebel-Straße 135, zu sehen.

Artikel vom 03.04.2006