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Drei Mäxe auf Geburtstagstour

Max Greger feiert mit Sohn und Enkel den 80. auf einer Tournee

München (dpa). Natürlich bleibt Max Greger an seinem 80. Geburtstag nicht zu Hause. Er feiert ihn an diesem Sonntag da, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat: Auf der Bühne. Anstatt eines Max Greger werden allerdings gleich drei dort stehen.

Erstmals tritt der legendäre Musiker mit seinem Sohn Max Greger jr. (54) und seinem Enkelsohn Max Greger jr. jr. (23) auf. Zusammen mit Hugo Strasser, Ted Herold, den Zick Sisters und der SWR Big Band starten die drei Gregers mit Hits und Evergreens zu einer Geburtstagstournee. »Ich freu mich sehr darauf - ich glaube, das ist einmalig in der Welt«, sagt Greger über die drei Generationen umfassende Besetzung.
Mit seiner musikalischen Wandlungsfähigkeit und seiner Fähigkeit, Menschen zu begeistern, hat der Sohn einer Münchner Metzgerfamilie Musikgeschichte geschrieben. Er trat in Hunderten von Konzertsälen auf, nahm mehr als 150 Platten und CDs auf und produzierte um die 3000 Stücke. »Musik hält jung, es ist ein Lebenselixier«, sagt er. Und offensichtlich macht Musik auch süchtig - jedenfalls kommt Greger nicht von ihr los.
Schon 1979 machte er dazu den ersten Versuch: Er löste seine Band auf, um mehr Zeit in seinem Feriendomizil in Italien verbringen zu können. Gelungen ist ihm der Absprung in den Ruhestand allerdings nicht - immer wieder gab's Anfragen. So swingt er bis heute durch die Konzerthallen und Fernsehsendungen - zwar nicht mehr wie früher an 250 Abenden im Jahr, aber: »Er ist eigentlich für sein Alter zu viel unterwegs«, findet seine Frau Johanna, mit der er seit 54 Jahren verheiratet ist.
Allein mit seinem Geburtstagsprogramm hat Greger mit Sohn und Enkel bis Ende April 17 Auftritte in ganz Deutschland geplant, Dutzende weiterer Konzerte in wechselnder Besetzung sind bis Jahresende angesetzt. Im Frühjahr 2007 startet er mit Strasser und Paul Kuhn eine weitere »Swing Legenden«-Tournee.
Den Grundstein für Gregers Karriere legte 1936 sein Großvater, als er dem Zehnjährigen ein Akkordeon schenkte. Später studierte er Klarinette und Saxophon am Münchner Konservatorium. Sein Karriere begann 14 Tage nach Ende des Zweiten Weltkrieges: Als 19-Jähriger spielte er im Ratskeller am Marienplatz für US-Offiziere. Drei Jahre später gründete er das »Max-Greger-Sextett«. Er musizierte mit Weltstars wie Louis Armstrong, Duke Ellington, Ella Fitzgerald und Lionel Hampton. 1959 reiste Greger mit seiner Band als erster westlicher Gruppe fünf Wochen lang durch die Sowjetunion, gab 36 umjubelte Konzerte. 1963 stellte er für das ZDF ein Orchester zusammen und sorgte damit bei den großen TV-Shows Jahrzehnte für den richtigen Ton. Zum Geburtstag hat er die besten Titel seiner Karriere auf einer Doppel-CD »80 Jahre - 40 Hits« zusammengestellt. Das allerwichtigste Stück darauf für ihn: die Melodie des Aktuellen Sportstudios von 1963. »Meine berühmtesten 23 Sekunden.«
Sein Sohn Max Greger, der Klavier studierte, war seit 1979 mit in der Band des Vaters unterwegs und hat heute sein eigenes Jazz-Trio. Enkel Max Greger spielt die Gitarre. Aber ob auch er eine Musiker-Karriere ansteuern wird, das lässt er offen. »Erstmal beende ich mein Jura-Studium.«
Die Geburstagstournee im April: 2./4./10. München; 5. Kempten; 6. Passau; 7. Nürnberg; 12. Dresden; 13. Chemnitz; 21. Hamburg; 22. Stuttgart; 23. Würzburg; 24. Berlin; 25. Frankfurt; 26. Ingolstadt; 28. Augsburg; 30. Leipzig.

Artikel vom 01.04.2006