04.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mowwe nicht zu halten

OWL-Pokal: SG Wasserball Bielefeld demontiert Aquarius Löhne mit 20:16

Bielefeld (WB). Im Wasserball bedeutet ein Klassenunterschied Welten. Normalerweise kann eine Bezirksklassen-Mannschaft weder durch Glück noch stärkere Kampfkraft ein Bezirksliga-Team schlagen. Zu groß ist der Unterschied vor allem im taktischen Bereich. Umso sensationeller ist der 20:16 (4:3, 8:4, 5:5, 3:4)-Streich der SG Wasserball Bielefeld im OWL-Pokal-Wettbewerb über den zwei Klassen höher spielenden Oberligisten SC Aquarius Löhne - gespickt mit Bundes- und Regionalliga-erfahrenen Spielern - einzuschätzen.

Vor einem begeisterten Fachpublikum erwischten die vorzüglich eingestellten Gastgeber den besseren Start und gingen zweimal in Überzahl jeweils durch ihren Kapitän Stefan Bröckling mit 1:0 und 2:1 in Front. Diesen Ein-Tore-Vorsprung konnten die Bielefelder vor allem Dank ihres glänzend disponierten Torhüters Markus Hellweg bis zur Viertelpause halten (4:3).
Im zweiten Spielabschnitt demoralisierten die Gastgeber mit zwei schnellen Toren in Folge durch einen überragenden Stephan Mowwe die Löhner. Vor allem Löhnes Torhüter und der von Valeri Wiens weitgehend abgemeldete Bundesligaerfahrene Centerangreifer Jochen Güse wirkten mehr als frustriert. Diese Phase nutzten vor allem Mowwe mit drei weiteren Treffern sowie Benjamin Fillies und Philipp Lonkwitz zur überraschenden 12:7-Halbzeitführung.
Einen an Mowwe verursachten Strafwurf verwandelte der erfahrene Wiens nach der Pause sicher, kurz darauf versenkte Mowwe selbst den Ball zum 14:7 im Tor der Gäste. Mit einem beruhigenden 17:12 ging es ins Schlussviertel.
Hier wurde es dann doch noch einmal spannend. Löhne setzte alles auf eine Karte und konnte auf 14:17 verkürzen. Ein geschicktes Unterzahlspiel, ein großartig reagierender David Tepaße, der Hellweg in der Halbzeit im Tor der Gastgeber abgelöst hatte, sowie der schnell vom Torhüter eingeleitete Konter über Mowwe führten zum 18:14 - die Vorentscheidung. Diesen Vorsprung konnte der Bezirksligist überlegen ins Ziel bringen. Am Ende hieß es unter dem Jubel von Fans und Spielern 20:16 für Bielefeld.
Damit waren mit Pokalverteidiger Steinhagen (gegen Herford) und Löhne, das damit erstmalig seit 22 Jahren nicht im Pokalfinale vertreten ist, die beiden letztjährigen Finalisten ausge-schieden. Im zweiten Halbfinale hat nun die 2.Mannschaft von Bielefeld mit einem Sieg über die Klassenhöheren Herforder die einmalige Chance, das Finale zu einem rein Bielefelder Ereignis zu machen.
Für die SG Wasserball Bielefeld waren im Wasser - Tor: Markus Hellweg/David Tepaße (je 2 Viertel im Tor). Feld: Jan Kramer (1 Tor), Stephan Mowwe (10), Stefan Bröckling (3), Philipp Lonkwitz (1), Guido de Luca (2), Benjamin Fillies (1), Hendrik Schwalm, Yüksel Kilic, Andreas Mayer-Gürr, Holger Dietrich, Valeri Wiens (2).

Artikel vom 04.04.2006