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Hamburger Hochbahn gewinnt Hellweg-Netz

Regionaler Partner ist moBiel - Fünf Verkehrsverbünde vergeben 500 Millionen-Euro-Auftrag

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Deutsche Bahn (DB) verliert das bundesweit zweitgrößte bisher ausgeschriebene Schienennetz im Eisenbahn-Nahverkehr. Auf dem sogenannten Hellweg-Netz sollen von Dezember 2008 an Regionalzüge der Hamburger Hochbahn rollen.

Wie berichtet, hatte sich die Hamburger Hochbahn bei einer europaweiten Ausschreibung gemeinsam mit dem Bielefelder Verkehrsunternehmen moBiel um das Netz beworben. Das Hellweg-Netz umfasst 5,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Es handelt sich um die Verbindungen Münster-Dortmund, Dortmund-Unna-Soest, Münster-Hamm-Bielefeld und Münster-Hamm-Paderborn-Warburg. Das Hellweg-Netz war von fünf Verkehrsverbünden ausgeschrieben worden. Als letzter Verbund befasst sich am 5. April der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Zuschlag für die fünf Linien. Das Netz wird für zehn Jahre vergeben. Die Bietergemeinschaft Hamburger Hochbahn und moBiel soll das günstigste Angebot (500 Millionen Euro) vorgelegt haben. Die Deutsche Bahn hatte bei ihrem Angebot knapp über 500 Millionen Euro gelegen. Um das Netz hatten sich auch das Verkehrsunternehmen Abellio GmbH aus Essen, die Firma Connex (Nordwestbahn), die Rhenus-Gruppe (Eurobahn) und das britische Unternehmen Arriva (Prignitzer Eisenbahn) beworben.
Verkehrt die Hamburger Hochbahn (mehr als 8000 Mitarbeiter und 287,1 Millionen Umsatzerlöse in 2004) auf dem Hellweg-Netz, ist es hinter der DB Regio und der privaten Connex in Deutschland gemeinsam mit dem englischen Anbieter Arriva das drittstärkste Nahverkehrsunternehmen. Ziel der Hochbahn sei es, bundesweit der zweitgrößte Anbieter im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu werden, sagte Hochbahn-Sprecher Andreas Ernst am Freitag dieser Zeitung. Dazu wolle das Unternehmen, das in Hamburg Omnibusse, U-Bahnen und Fährschiffe betreibt, nicht nur den Eisenbahnverkehr auf dem Hellweg-Netz, sondern auch auf einer weiteren ÖPNV-Strecke in Hessen sowie zwischen Hamburg und Cuxhaven übernehmen.

Artikel vom 01.04.2006