Bielefeld (WB/ho). Der geistesgegenwärtigen Reaktion eines 45-jährigen Straßenbahnfahrers ist es zu danken, dass eine dramatische »Mutprobe« von zwei Schülerinnen im Bielefelder Ortsteil Senne glimpflich ausging. Die elf und zwölf Jahre alten Mädchen hatten sich an einer Haltestelle in die nur wenige Zentimeter breite Nische des Hochbahnsteiges gekauert, wollten den Straßenbahnzug an sich vorbeifahren lassen. Kurz vor der Haltestelle entdeckte der Stadtbahnfahrer einen Haarschopf unter dem Bahnsteig und leitete eine Vollbremsung ein. Der voll besetzte Zug kam kurz vor dem Versteck der Mädchen, die sich eng an die Abgrenzungsmauer gepresst hatten, zum Stehen. Es blieb nicht einmal mehr so viel Platz, dass die Kinder einen freien Weg hatten, um aus der Ausbuchtung hervorzukrabbeln. Der Stadtbahnfahrer rangierte den tonnenschweren Zug im Schritttempo vor, verständigte die Polizei und nahm die Mädchen mehrere Haltestellen weit mit. Den Polizeibeamten erklärten die beiden, dass es sich bei ihrer Tat um eine »Mutprobe« gehandelt habe. Sie erwartet nun eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
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