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Pflegedienste mit
den roten Flitzern

»Klösterchen Ambulant« wird 10

Bielefeld (bp). Brötchen mitzubringen oder die Blumen zu gießen - auch das kann zu den Leistungen des Pflegedienstes »Klösterchen ambulant« gehören. Er feiert heute, 1. April, sein zehnjähriges Bestehen. Pflegedienstleiter Manfred Rydzynski erinnert sich: »ÝKlösterchen AmbulantÜ wurde gegründet, als das Pflegeversicherungsgesetz in Kraft trat.«

Vor zehn Jahren nahm Ordensschwester Regina Maria Jaskulski mit ihrem dreiköpfigen Team die Arbeit auf - ausgestattet mit einem kleinen Büro, vier roten Autos und großer pflegerischer Erfahrung.
Das Angebot erstreckte sich zunächst auf die Grundpflege wie zum Beispiel Hilfe bei der Körperwäsche, beim Ankleiden und beim Essen. Die Behandlungspflege umfasste das Anlegen von Verbänden und die Verabreichung von Medikamenten.
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich »Klösterchen Ambulant« stetig entwickelt. Das Team unter Leitung von Schwester Martina Goldbeck, die von Anfang an dabei war, ist auf 22 Mitarbeiter und elf rote Autos angewachsen. Außerdem gebe es ein rotes Fahrrad, sagt Schwester Christina Brummel, stellvertretende Leiterin von »Klösterchen Ambulant«: »Damit kommen wir auch durch, wenn zum Beispiel Arminia Bielefeld ein Heimspiel hat und die Straßen verstopft sind.«
Von »Klösterchen Ambulant« werden, zum Teil mehrmals täglich, gut 100 Patienten grund- und behandlungspflegerisch versorgt. Für Notfälle steht auch in der Nacht ein Rufbereitschaftsdienst zur Verfügung. Martina Goldbeck betont, dass es Menschen gebe, die über Jahre versorgt würden, damit sie in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben könnten; andere würden den Dienst für eine kurze Zeit in Anspruch nehmen, um nach einem Krankenhausaufenthalt, einer ambulanten Operation daheim besser zurecht zu kommen. Die ergänzenden Angebote wie das, ein Brötchen mitzubringen, seien aus der Nachfrage heraus entstanden. Ulrich Hartmann (Sozialdienst): »Die Betreuung ist den Angehörigen, die vielleicht weit entfernt wohnen, eine Beruhigung. Oft nämlich sind es die banalen Dinge, die zum Problem werden.«
Besondere Schwerpunkte der Behandlungspflege jedoch bilden die Wundversorgung und die Versorgung schwerkranker Patienten mit Portanlagen, alles in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten. Ulrich Günzel, kaufmännischer Leiter, weist darauf hin, dass sich »Klösterchen Ambulant« im Wettbewerb mit 50 Pflegediensten in Bielefeld behaupten müsse. Er stellt klar: »Mit dem Franziskus-Hospital gibt es keinen Exklusivvertrag - wir sind zur Pluralität verpflichtet.«

Artikel vom 01.04.2006