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Montags herrscht in aller Regel der größte Andrang. Und generell wird die städtische Homepage in den Vormittagsstunden am meisten genutzt, hat Heiner Bertels festgestellt. »Am häufigsten wird wohl am Arbeitsplatz im Internet gesurft«, schätzt der Redakteur. Nach einem weiteren kleinen Hoch am Nachmittag geht dann die Zahl der Seiten-Klicks gegen Abend deutlich zurück. Doch anders als im echten Rathaus gibt es im virtuellen in der Regel keine Wartezeiten - jeder Kunde wird sofort bedient, und das rund um die Uhr.
»Für die Menschen ist das Internet inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden«, sagt Bertels. Er kann dies an den Nutzerzahlen des städtischen Internet-Auftritts leicht belegen. Sie haben sich seit dem Relaunch, der umfangreichen Neugestaltung im Jahr 2000, mehr als verzehnfacht. Keineswegs spricht die Homepage nur die Jüngeren an - inzwischen klicken sich auch immer mehr Senioren ein.
Bertels ist der Service-Charakter des städtischen Internetportals wichtig. Denn er kann genau nachhalten, was von den Nutzern am meisten nachgefragt wird: Mit durchschnittlich 160 000 Aufrufen im Monat liegt der Stadtplan ganz weit vorn. Das hat einen einfachen Grund, denn viele gelangen über eine der Internet-Suchmaschinen und die Begriffe »Bielefeld« und »Stadtplan« direkt auf die städtischen Homepage. Ganz obenan steht auch das ständig aktualisierte Veranstaltungsprogramm, und ebenfalls stark nachgefragt ist das elektronische Branchenbuch, das über die Homepage erreicht werden kann.
Die leichte Auffindbarkeit der Informationen ist das A und O. »Ganz wichtig ist da die Suchfunktion«, sagt der Redakteur. Wer dort ein Stichwort eingibt, wird schnell an die richtige Stelle weitergeleitet. Auf der Startseite findet jeder Nutzer außerdem eine Leiste, die auf die unterschiedlichen Themenbereiche verweist - von »Rat & Verwaltung« über »Bildung & Jugend« bis »Bauen & Wohnen«. Wer sie anklickt, öffnet jeweils ein detailliertes Informationsangebot.
In die Homepage wurden seit dem Jahr 2000 viele Neuerungen eingebaut. Dazu gehört die »Bauantragsauskunft online«, die es jedem Bauherren ermöglicht vom heimischen Computer aus zu verfolgen, wie es um die Bearbeitung seines Antrages steht. Und der Formular-Service. So haben im vergangenen Jahr immerhin 500 Hundehalter die Hundesteueranträge online auf den Weg gebracht.
Um noch mehr Dienstleistungen übers Netz anbieten zu können, fehlt eigentlich nur noch die Möglichkeit für die Bürger, auch die Unterschrift elektronisch zu leisten. Zwar sind dafür inzwischen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Nur an der praktischen Umsetzung hapert es noch. Die Verfahren sind zu kompliziert und zu teuer.
So muss nach anderen Wegen gesucht werden, das Netz weiter nutzbar zu machen. Etwa bei den städtischen Ausschreibungen: Die sollen im Netz schon bald branchenspezifisch abgerufen werden können, erläutert Bertels. Auf diese Weise erfährt ein Maler oder Installateur, an welchen städtischen Auftragsvergaben er sich beteiligen kann. Ein Newsletter, ein elektronischer Brief, soll den Betrieben zusätzliche Informationen bieten. So ist das virtuelle Rathaus eine Dauerbaustelle; ständig entsteht etwas Neues. Aber die Neuerungen seien notwendig. »Die Zahl der Nutzer wird schließlich weiter anwachsen«, ist Bertels überzeugt.

Artikel vom 08.04.2006