Von Marco Twente Bielefeld (WB). »So ein Spiel hast du noch nicht gesehen«, stammelte ein fassungsloser Dolphins-Flügelspieler Mario Rondas nach der 96:109 (53:41)-Niederlage seines TSVE in einem emotionsgeladenen Regionalliga-Derby gegen Angstgegner BB Salzkotten. In den letzten Sekunden des Spiels standen die Gastgeber nur noch mit drei Spielern und letztlich ohne Punkte auf dem Parkett.
Die Fans, die in der rappelvollen Carl-Severing-Halle dabei waren wussten, wovon Dolphins-Akteur Rondas sprach. In einem hektischen vierten Viertel verspielten die TSVE-Dolphins eine Führung, die bis gut drei Minuten vor Ende der Begegnung bestand hatte und zeitweise 18 Punkte betrug. »Wir haben uns selbst geschlagen. Dazu kam die lächerliche Leistung des Schiris«, entzürnte sich Bielefelds Coach Ilijas Masnic vor allem über die Leistung der Unparteiischen. Es hagelte technische Fouls. Insgesamt 36 Mal standen die Spieler der Gäste allein im letzten Viertel an der Freiwurflinie. Zu allem Überfluss wurde Masnic selbst aus der Halle verwiesen. Da mit Nordin Chaddadi und Emre Atsür zwei Leute fehlten, standen zehn Sekunden vor Schluss nur noch drei Dolphins auf dem Feld. »Die Foulbelastung war wirklich schlecht«, ärgerte sich Masnic. Dabei hatte alles so gut begonnen. Die zahlreichen Fans sowie die Premiere der Dolphins-Cheerleader sorgten für optimale äußere Rahmenbedingungen. Trotz »dünner Bank« erspielte vor allem eine gute Defense sowie David Bunts (35 Punkte) und Maurice McLemore (34) in der Offense eine 25:23-Führung nach dem ersten Viertel. Vor allem Bunts »duschte« die Gäste mit seinen spektakulären Dreiern immer wieder kalt ab. So erspielte sich der TSVE eine 53:35-Führung. Doch bereits kurz vor der Halbzeit deutete sich an, dass sich der Tabellendritte aus Salzkotten noch längst nicht geschlagen gab. Unkonzentriertheiten und vor allem überhastete Abschlussversuche der Dolphins brachten die Gäste zur Pause bis auf 53:41 heran. »Wir waren zu übermotiviert und haben in dieser Phase zu schnelle Würfe genommen«, ärgerte sich Masnic über die mangelnde Abgezocktheit. So schmolz der Vorsprung wie der letzte Schnee in der Frühlingssonne bis auf 71:64 nach Ende des dritten Viertels. Zudem stellte aufgrund der Ausfälle von Atsür und Chaddadi die Foulbelastung der Akteure die Dolphins vor zusätzliche Probleme. Zunächst musste Dejan Cvjetkovic vom Feld. Dennoch baute Maik Mertens die Führung per Dreier auf acht Punkte aus. Aber als 3:26 Minuten vor Ende noch Rondas raus musste, brach der TSVE ein. Ex-Dolphin Patrick Abraham besorgte den Korb zum 83:83 - der erste Ausgleich der Gäste seit Mitte des ersten Viertels. Der TSVE verlor weitere drei Spieler. Salzkotten erwies sich an der Linie als nervenstark, entschied das letzte Viertel mit 45:25 und die Partie mit 109:96 für sich. So reichte es für die Dolphins wieder nicht zu einem Sieg gegen den Angstgegner. »Schade, die Foulprobleme waren nicht zu kompensieren«, trauerte Masnic einer großen Chance hinterher. TSVE-Dolphins: Bunts (35/6), McLemore (34/4), Rondas (9/1), Cvjetkovic (6), Mertens (6/2), de Juan (3/1), Mankowski (3/1), Selant (0).
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