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Erste Adresse
für Anleger ist
in Sennestadt

Gildemeister meldet Auftragsrekord

Von Michael Diekmann
und Stefanie Westing (Foto)
Sennestadt (WB). Die erste Adresse des weltweiten Werkzeugmaschinenbaus liegt in Bielefeld. Mit einem eindrucksvollen Schaubild (»Entstanden in echter Fleißarbeit«) belegte Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kapitza (51) gestern: Gildemeister ist die weltweite Nummer eins, hat die japanische Konkurrenz abgehängt und glänzt mit immer neuen Rekorden.

Die Branche schaut neidvoll nach Sennestadt. Dort arbeiten zwar nur 820 der weltweit 5272 Konzernbeschäftigten. An der Gildemeisterstraße in der Denkfabrik werden aber Konzepte und Strategien entwickelt, die Anleger rund um den Globus aufmerken lassen. »Wir bewegen uns endlich in die richtige Richtung«, freut sich Kapitza im Hinblick auf den Aktienkurs, der tagesaktuell bei 7,34 Euro liegt und in einem Jahr um 30 Prozent kletterte. Hintergrund: Ein Großteil des Gildemeister-Kapitals wird heute rund um die Londoner Börse geschichtet, nicht mehr in Frankfurt. Die Bielefelder gelten etwas bei institutionellen Anlegern, bei Fonds und Papieren. Allerdings seien bestimmt auch einige Hedge-Fonds dabei, analysiert Kapitza.
Umsatzplus, Ertragsverdoppelung und Bilderbuchstart 2006 lassen Kapitza und seine Vorstände Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner (41) und Michael Welt (51) optimistisch in die Zukunft sehen und gleichsam ravensbergisch haushalten. Statt neuer Ausschüttungsrekorde bevorzugt man Substanzverbesserung beim Eigenkapital. Für Aktionäre soll es zehn Cent Dividende pro Aktie geben, Oberbürgermeister Eberhard David darf sich über mehr als 600 000 Euro der insgesamt 2,1 Millionen Euro Gewerbesteuer freuen.
Ein großer Gewinn ist Gildemeister, wo Kapitza einst eine Mechanikerlehre absolvierte und vor exakt zehn Jahren den Vorstandsvorsitz übernahm, für Bielefeld geich mehrfach: Technolgietransfer mit Hochschulen, Schlüsselrolle bei OWL Maschinenbau, Ausbildungsgarant, Entwicklungsschmiede. Zudem hängen an jedem Gildemeister-Arbeitsplatz fünf in der Region. Beispiel Böllhoff: Der Verbund mit dem Ortsnachbarn sorgt dafür, dass man keine Schrauben mehr selbst lagern muss. Die kommen über Nacht aus Brackwede, direkt zur Fließbandfertigung geliefert.

Artikel vom 31.03.2006