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»Schimpfe« für
Schewtschenko

Inter-Torjäger Adriano hat es besser

Mailand/Lyon (dpa). Adriano im Aufschwung, Schewtschenko am Pranger: Die Torjäger der favorisierten Mailänder Clubs erlebten in der Champions League ein Wechselbad der Gefühle.
Während der brasilianische Angreifer von Inter Mailand beim 2:1 (1:1) über den FC Villarreal erstmals seit vier Monaten wieder in der Königsklasse traf und als Retter gefeiert wurde, fielen die Kritiker über den bisher erfolgreichsten Torschützen (8 Treffer) her: »Andrej Schewtschenko - der große Verschwender«, titelte »La Gazzetta dello Sport« nach dem 0:0 des AC Mailand in Lyon.
Drei vergebene Großchancen des Stürmerstars, der am starken Keeper Gregory Coupet verzweifelte, ließen Schewtschenko kleinlaut werden. »Ich kann nicht immer viele Tore machen und wir nicht immer gewinnen«, meinte der Ukrainer. Da auch sein Nebenmann Gilardino und der später für ihn eingewechselte »Bayern-Killer« Inzaghi harmlos blieben, war die Kritik in den italienischen Blättern trotz der an sich passablen Ausgangsposition für den Vorjahresfinalisten groß.
»Der Show-Angriff blieb in Lyon stecken«, monierte der »Corriere della Sera«. AC-Trainer Carlo Ancelotti war trotz »des gefährlichen 0:0« zufrieden und forderte: »Nun müssen wir das Duell eben zu Hause entscheiden und die Fans uns den großen Schub geben.«
Seine letzte Chance auf einen großen Titel wahrte Inter Mailand, das schon nach 46 Sekunden gegen das spanische Überraschungs-Team des FC Villarreal durch Diego Forlan hinten lag. Doch Adriano (7.) und der eingewechselte Obafemi Martins (55.) fanden ihre Treffsicherheit wieder und nährten die Hoffnungen für den gemeinsamen Halbfinal-Einzug mit Lokalrivale Milan. »Mit diesem Sturm fühle ich mich noch sicherer, dass wir es schaffen«, betonte Clubchef Massimo Moratti. »Adriano und Martins - was für eine Aufholjagd nach der kalten Dusche«, befand »La Gazzetta«.
Dessen ungeachtet fühlt sich Provinzclub Villarreal trotz seiner ersten Champions-League-Niederlage überhaupt auf einem guten Weg. »Es ist immer schlecht zu verlieren. Aber das Weiterkommen entscheidet sich bei uns daheim«, meinte Trainer Manuel Pellegrini.

Artikel vom 31.03.2006