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Jockel - ein Mann für alle Fälle

Ex-Armine Jörg Bode will mit Verl nochmal Regionalligaluft schnuppern

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Als 18-Jähriger eroberte er die »Alm« im Sturm. Nach einem Jahr beim damaligen Oberligisten DSC Arminia wurde das gebürtige Talent aus Melle an den Hamburger SV weitergereicht. Nach 82 Bundesligspielen für die Hanseaten kehrte »Jockel« 1995 nach Bielefeld zurück, um das Unternehmen »Wiederaufstieg« voran zu treiben. Aus gleichem Grund schnürt er jetzt für den SC Verl die Stiefel.

»Thomas Stratos knüpfte die Kontakte. Schließlich kannten sich beide aus gemeinsamen Hamburger- und Bielefelder Zeiten«, erklärt Verls Trainer Mario Ermisch die wohl spektakulärste Verpflichtung aus dem vergangenen Sommer. Nach weiteren 81 Bundesligaspielen und 99 Zweitligapartien für Arminia zog es den mittlerweile 36-jährigen rechten Flügelflitzer über den Regionalligisten FC Augsburg (2002 bis 2004) an die Verler Poststraße. Mit seiner riesigen Erfahrung ist er dort längst zum »Kopf der Mannschaft« avanciert. Mario Ermisch bestätigt diese Tatsache: »Obwohl Jockel im Laufe der Saison einen Durchhänger hatte, beflügelt er im wahrsten Sinne des Wortes unser Spiel.«
In der Nachholpartie gegen VfB Fichte war Jörg Bode Mittwoch Dreh- und Angelpunkt. Er leitete nicht nur fast alle gefährlichen Situationen ein, sondern war auch an allen drei Verler Treffern beteiligt. Trotz seiner langen Karriere mache es ihm nach wie vor Spaß Fußball zu spielen, versichert der gelernte Maschinenschlosser und nennt seine wohl letzte sportliche Zielsetzung: »Ich möchte mit dem SC Verl nochmal in die Regionalliga aufsteigen.«
Seinen Vertrag hat Bode inzwischen um ein Jahr bis zum 30. Juni 2007 verlängert. Was danach passiert, weiß er noch nicht genau. Momentan arbeitet er halbtags in der Marketingabteilung des Verler Trikotsponsors Allulux. Zudem ist er finanziell an der Gaststätte Road-House Diner in Paderborn-Mönkeloh beteiligt, die kürzlich das einjährige Bestehen feierte.
Über mangelnde Beschäftigungen müsse er sich nicht beklagen, versichert die Frohnatur, die sich nach Beendigung seiner Fußballlaufbahn auch einen Job als Trainer im Nachwuchsbereich vorstellen kann. Die B-Lizenz hat »Jockel« bereits in der Tasche.
Sonntag trifft er mit dem SC Verl auf seinen Ex-Verein Arminia. Die Sympathie zum »Club der Ostwestfalen«, für dessen Traditionsmannschaft er bei besonderen Anlässen (ARAT-Cup) aufläuft, muss für 90 Minuten ruhen. »Der SC Verl ist jetzt mein Arbeitgeber. Deshalb kann ich auf Arminias Amateure keine Rücksicht nehmen«, sagt er und hofft auf einen »Dreier«. »Ein Sieg in Brackwede und wir kommen unserem Saisonziel schon ein ganzes Stückchen näher«, grinst der Mann, der in Kürze seinen Wohnsitz von Schloß Holte nach Stukenbrock verlegt.

Artikel vom 01.04.2006