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Mudrow warnt
vor VfL-Explosion

EHF-Cup: Lemgo will ins Finale

Lemgo (WB). Zwei Tore Vorsprung sind zwar eine ideale Ausgangsposition für den TBV Lemgo, um sich gegen den VfL Gummersbach durchzusetzen undÊin das Finale des EHF-Cups einzuziehen. Doch zwei Tore sind ein trügerischer Vorsprung.

»Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen und wollenÊam Sonntag zu Hause gewinnen, um das Finale zu erreichen«, gibt Florian Kehrmann die Marschroute vor. Das Beispiel in der Champions League zwischen Kiel und Flensburg hat gezeigt, wie schnell der vermeintliche Heimvorteil dahin sein kann. Von daher gilt beim TBV volle Konzentration auf das Spiel am Sonntag (14.30 Uhr).
Ähnlich sieht es der Trainer des VfL, Velimir Kljaic. »Zwei Tore können im Europacup viel sein oder auch nichts. Es gibt keinen Anlass zur Panik, wir haben noch alle Chancen«, sagt der Kroate. Dass sein Team in der Lage ist, auswärts zu bestehen, hat es bereits mehrfach unter Beweis gestellt und unter anderem in dieser Saison auch die Flensburger Campushalle gestürmt.
»Gummersbach hatÊviele sehrÊgute Einzelspieler. Man muss in den ganzen 60 Minuten damit rechnen, dass einer von ihnen explodiert«, weiß Volker Mudrow um die Unberechenbarkeit des Gegners. Um das zu verhindern, muss die Abwehr des TBV wie in den vergangenen beiden Begegnungen mit dem Altmeister wieder so kompakt und sicher stehen, dass die Rückraumschützen des VfL nicht zu einfachen Würfen kommen und natürlich Kreisläufer Robert Gunnarsson wie im Hinspiel in eine Statistenrolle gedrängt werden kann.
Dass wie in Gummersbach Plätze auf den Rängen frei bleiben werden, wundert auch Lemgos Manager Fynn Holpert. »Wir haben erst 3500 Karten von 5000 verkauft, das kann ich mir auch nicht erklären«, sagt Holpert. Schließlich seien doch alle Vorzeichen so, dass dieses innerdeutsche Duell ein echtes Spitzenspiel sei. Der Nachbar Arminia Bielfeld könne zu diesem Termin mit König Fußball keine Zuschauer abziehen, der verkaufsoffene Sonntag in der Lemgoer Innenstadt sei ebenso kein Argument. »Spannender geht es doch nicht, dazu kommt der Tabellenzweite der Bundesliga, und es ist der Westschlager schlechthin«, so Holpert, der auch keine Erklärung parat hat, dass Lemgo in dieser Saison gegen den VfL dreimal nicht verloren hat. »Wenn ich die Gründe wüsste, würde ich sie natürlich nicht verraten«, schmunzelt der Manager, »aber es war ja immer ein hauchdünnes Ergebnis, das wir mit einer guten Abwehr und einer starken Torwartleistung geschafft haben.«
Deshalb sei es auch überzogen, Lemgo als Gummersbachs Angstgegner zu bezeichnen, zumal er noch in guter Erinnerung habe, dass der VfL in der vergangenen Saison 2004/2005 beide Spiele gewinnen konnte.

Artikel vom 01.04.2006