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Aufstieg in Göttingen?
Der Kreis schließt sich

Ex-Kapitän Dirk Happe traut Schröno Baskets viel zu

Von Elmar Neumann
Paderborn (WB). Am 7. Dezember 2004 nahm sie ihren Anfang, die Serie der Schröno Baskets. Nach einer Niederlage beim späteren Meister Bremerhaven gewannen die Paderborner Korbjäger in Göttingen und blieben auch in den folgenden 44 Partien ungeschlagen. Nach dem 46. Sieg in Serie will der Zweitliga-Spitzenreiter morgen den Erstliga-Aufstieg feiern. Wo? Natürlich in Göttingen.

Es schließt sich ein Kreis in gleich zweifacher Hinsicht. Göttingen? Da war doch noch mehr. Genau. In der Universitätsstadt feierten Paderborner Korbjäger schon am 18. März 1994 ausgesprochen ausgiebig. Damals hießen die Schrönos noch Forbos, machten mit einem 119:101-Erfolg aber ebenfalls bereits fünf Spieltage vor dem Saisonende den Aufstieg in die höchste Spielklasse perfekt. Einer, der vor zwölf Jahren 24 Punkte zum Sieg beisteuerte, hat nicht die geringsten Zweifel daran, dass es in der Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasiums auch morgen gegen 21.15 Uhr wieder etwas Historisches zu feiern geben wird. »Wenn die Mannschaft keinen kompletten Black-out hat, gewinnt sie das Spiel. Göttingen fehlen die physischen Fähigkeiten, um eine Paderborner Mannschaft in Normalform ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können«, sagt der »1994er-Kapitän« Dirk Happe, jetzt Trainer der Baskets-Reserve.
Zeitpunkt und Ort wären im Erfolgsfall identisch, doch damit sollte es dann aber auch genug der Parallelen zwischen 1994 und 2006 sein. Für Forbo Paderborn und Trainer Werner Rotsaert blieb das erste Jahr in der ersten Liga zugleich das letzte. Die Schröno Baskets und Coach Doug Spradley wollen nun nicht nur aufsteigen, sondern sich im Oberhaus der Basketballer etablieren. Die entscheidenden Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung dieses ehrgeizigen Vorhabens sieht Happe, der 40-Jährige ist Mitarbeiter des Sportamtes, bereits geschaffen: »Zum einen ist die finanzielle Ausgangslage dank sehr professioneller Arbeit im Umfeld eine bessere. Zum anderen ist es den Verantwortlichen gelungen, das Gerüst des Teams vorzeitig für eine weitere Saison an den Verein zu binden. Es ist ein großer Vorteil, mit einer eingespielten Mannschaft in die Serie zu starten. Wir haben damals zu Beginn nur Klatschen kassiert und waren entsprechend schnell demoralisiert.«
Vor zwölf Jahren verabschiedeten sich Leistungsträger wie Peter Truskowski, Peter Cole und Karsten Müller-Corbach. In diesen Tagen liegen bereits unterschriebene Verträge der beiden US-Boys Tim Black und Steve Esterkamp sowie der Eigengewächse Marius Nolte und Daniel Lieneke vor. Als erster Neuer ist ein alter Bekannter - der Gießener Louis Campbell - im Gespräch. Ein Kandidat und vier wertvolle Autogramme, die belegen, dass die Verantwortlichen um Präsident Udo Fölling und Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi auch in der BBL auf Kontinuität setzen. Vorbildliche Arbeit, für die Dirk Happe auch in der ersten Liga eine angemessene Belohnung erwartet: »Mit drei Neuzugängen traue ich dieser Mannschaft einen Platz unter den ersten Acht zu. Mit dem Abstiegskampf sollten die Jungs nichts zu tun haben«, sagt Paderborns »Sportler des Jahres 1994«.
Wenn es für die Schröno Baskets ein Problem gibt, dann nahm auch dieses am 7. Dezember 2004 seinen Anfang. »Am Ende dieser Saison hat die Mannschaft vielleicht 50 Mal in Folge gewonnen. Dann wird es sicherlich nicht ganz einfach, sich daran zu gewöhnen, auch mal mehrere Niederlagen in Serie verkraften zu müssen«, sagt Happe.

Artikel vom 31.03.2006