22.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Renaissance der Dahlie
Kleine Blüten für den Balkon - riesige Pompons für den Garten
Wer die üppige Blütenpracht der Dahlie genießen möchte, der muss bald tätig werden.
Die Dahlie hat eine atemberaubende Karriere hinter sich: Erst Ende des 18. Jahrhunderts fand diese in Mexiko beheimatete Zwiebelblume ihren Weg nach Europa. Benannt wurde sie nach dem schwedischen Botaniker Dr. Andreas Dahl. Zuerst wuchs sie nur in botanischen Gärten - die Knolle sollte wie eine Kartoffel zubereitet werden. Doch ihr Geschmack ließ zu wünschen übrig. Und so setzte sich die Dahlie als Zierpflanze durch.
Ihren Siegeszug als solche begann sie im Garten der Kaiserin Josephine, der Gattin Napoleons. Denn eine Dahlie konnten sich in der ersten Zeit nach ihrer Einführung in Europa nur die Wohlhabenden leisten. Um 1830 gab es eine wahre Dahlienmanie - eine der begehrten Knollen soll gar einmal gegen einen Diamanten den Besitzer gewechselt haben. Im 20. Jahrhundert nahm das Interesse ab. Aber jetzt erlebt sie ein Comeback - sowohl in Gärten als auch auf Balkonen und Terrassen, denn es gibt immer mehr kleine Dahlien, die gut in Töpfen, Kästen oder Kübeln wachsen.
Eine besonders schöne Sorte aus dieser vielfältigen Gattung wurde von niederländischen Blumenzwiebelspezialisten zur »Sommerblumenzwiebel des Jahres 2006« gewählt. Die Dahlie »Kelvin Floodlight« steht stellvertretend für die große Gruppe der Schmuckdahlien mit ihren üppigen, dichtgefüllten Blüten: Sie wird etwa einen Meter hoch und ist eine der großblumigsten Dahlien. Ihre Blüten haben einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern und beeindrucken mit einem wunderschönen hellen Gelb. Die »Kelvin Floodlight« ist auch eine gute Schnittblume, die mit ihren zart gelben Blüten die Leichtigkeit des Sommers in die Wohnung bringt.
Durch Züchtung entstanden über die Jahrhunderte übrigens viele 1000 Dahlien-Varianten. Auch wenn nur ein Teil davon erhältlich ist, ist das Sortiment so groß, dass man es nach der Form der Blüten in Gruppen unterteilt. So gibt es Kaktusdahlien, Pompondahlien, Halskrausendahlien, Anemonenblütige Dahlien, Schmuckdahlien und andere mehr. Manche haben einfache Blüten mit einem Durchmesser von nur vier bis fünf Zentimetern und erinnern an Wildblumen. Andere sind halb oder ganz gefüllt wie bei den Schmuckdahlien und können einen Durchmesser von gut 20 Zentimetern erreichen.
Dahlien bereichern Gärten, Balkone und Terrassen mit ihrer langen Blütezeit und fantastischen Farben. Das Spektrum reicht von reinem Weiß über die unterschiedlichsten Gelb-, Orange-, Rosa- und Rottöne bis hin zu dunklem Violett. Darüber hinaus gibt es Sorten mit mehrfarbigen Blüten.
Dahlien sind wahre Blütenwunder über einen langen Zeitraum vom Sommer bis in den Herbst. Die Knollen sind aber frostempfindlich: Sie sollten deshalb erst nach den Eisheiligen Mitte Mai draußen gepflanzt werden. Die ersten Blüten erscheinen dann im Juli.
Wenn Verblühtes regelmäßig entfernt wird, bilden sich bis zum Frost unermüdlich neue Blüten. Wie die meisten anderen im Sommer blühenden Zwiebelblumen benötigen Dahlien einen sonnigen Standort, gut durchlässigen Boden und eine gute Versorgung mit Nährstoffen.

Artikel vom 22.04.2006