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Camp sofort räumen

Uni-Rektor stellt Ultimatum bis Freitag


Bielefeld (sas). Uni-Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann stellt den Bewohnern des »Camps« in der zentralen Uni-Halle ein Ultimatum: Spätestens bis zum morgigen Freitag, 12 Uhr, soll es aufgelöst werden. Anderenfalls kündigt er »weitere Schritte« an.
Nach Ende der Rektoratsbesetzung lebt eine Gruppe von Studierenden seit einigen Wochen in Zelten, die in der Halle aufgeschlagen sind - Ausdruck ihres Protestes gegen Studiengebühren. In einem offenen Brief fordert Timmermann sie auf, sämtliche Gegenstände, die Eigentum der Universität oder des Oberstufenkollegs sind, zurückzubringen sowie die Zelte und ein Riesen-Transparent zu entfernen. Zudem bietet er ihnen eine Fläche von 16 Quadratmetern an, um einen Informationsstand zu errichten.
Die Aufforderung zur Räumung begründet der Rektor, der sich auf ein Gespräch mit den Campern bezieht, mit der Ausdehnung des Camps: Wenn Montag das Sommersemester beginne, werde das zu Beeinträchtigungen führen. Zudem habe das Feuerwehramt der Stadt darauf hingewiesen, dass »Brandlasten« - zu denen Zelte und Transparente gehören - zu reduzieren seien.
»Die zentrale Halle ist Versammlungsstätte und Fluchtweg, der ganze Kram muss eigentlich vor Semesterbeginn weg sein«, sagt Bernd Heißenberg, stellvertretender Feuerwehrchef und Leiter der Abteilung Vorbeugender Brandschutz. Auch die für den 12. April geplante Westend Party, meint er, dürfte mit Zeltlager nicht genehmigt werden.
Bisher hat Timmermann ihre Durchführung daher auch nicht gestattet. Nach seiner Einschätzung haben die Camper die Bedenken nachvollzogen, er setzt darauf, dass sie ihr Lager räumen. Das hofft auch die Jura-Fachschaft, die die größte Uni-Indoor-Party Deutschlands ausrichtet.

Artikel vom 30.03.2006