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Die Welt trifft sich in Bielefeld

Junge Orchesterakademie spielt zugunsten krebskranker Kinder

Bielefeld (uj). Nicht viele können von sich behaupten, mit ihrem Handeln gleichzeitig einen Beitrag zur Humanität, Kunst und Völkerverständigung zu leisten. Dem Orchester des Bayreuther Osterfestivals gelingt der Brückenschlag indes par excellence.

Zum zweiten Mal gibt das 1994 unter Mitwirkung von August Everding und Charles Mackerras gegründete Orchester in Bielefeld ein Benefizkonzert, dessen Erlös erneut dem Kinderzentrum Gilead in Bethel zugute kommt. Im vergangenen Jahr konnten 5500 Euro übergeben werden, Geld, das laut Chefarzt Dr. Johannes Otte in zusätzliche therapeutische Maßnahmen fließt.
Ermöglicht wird das Konzert am 20. April durch die Unterstützung des »Private Wealth Management« der Deutschen Bank, die erneut die Reise- und Unterbringungskosten der Orchestermitglieder übernimmt. »Es handelt sich um einen Betrag im fünfstelligen Bereich, den wir außerordentlich gerne übernehmen«, betont Bankdirektor Dr. Christian Balz.
Der Klangkörper mit der offiziellen Bezeichnung »Internationale Junge Orchesterakademie« setzt sich jedes Jahr um Ostern herum neu zusammen. Mehr als 100 Musikstudenten und junge Musiker im Alter zwischen 16 und 29 Jahren finden einmal im Jahr zusammen, um in sieben Tagen ein Konzertprogramm zu erarbeiten, mit dem sie anschließend auf Tournee gehen. Die Kunst besteht darin, aus den unterschiedlichsten Menschen ein homogenes Orchester zu formen, zumal die Mitglieder aus 24 Nationen stammen. Da sitzt der Palästinenser friedlich neben dem Israeli. »Allein zwei Musiker kommen aus dem Irak und ob die vier aus Nordkorea ausreisen dürfen, ist derzeit noch in der Schwebe«, sagt Professor Dr. Ulrich Schubert, Vorstand des Orchesters. Den Auftakt ihrer Tournee bildet stets ein Auftritt im Rahmen des Bayreuther Osterfestival, woher dann auch der Name Orchester des Bayreuther Osterfestivals rührt.
Beim Konzert, das um 19.30 Uhr in der Neustädter Marienkirche beginnt, stehen Joseph Haydns Cello-Konzert in D-Dur und die 7. Sinfonie von Anton Bruckner - mit originalen Wagner-Tuben aus dem Festspielhaus - auf dem Programm. Solist ist mit Martin Reetz ein ehemaliger Teilnehmer der Orchesterakademie. Am Pult steht Miguel Gomez-Martinez. Wie schon im vergangenen Jahr schließt eine Jazznight im Bunker Ulmenwall an. Karten gibt es in der Geschäftsstelles des WESTFALEN-BLATTS am Jahnplatz.

Artikel vom 31.03.2006