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Call-Center-Kahlschlag
bei T-Com gestoppt

Telekom reduziert geplante Schließungen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Deutsche Telekom schließt weniger Call-Center für Privatkunden als geplant. Betriebsrat und Unternehmen haben sich darauf geeinigt, nicht 51 sondern 60 Call-Center der Festnetzsparte T-Com zu erhalten.

Die Telekom wollte zunächst 45 der 96 Center schließen. Hiervon waren 3300 der 15 000 Mitarbeiter betroffen. Dieses war vom Betriebsrat und der Gewerkschaft Verdi als Call-Center-Kahlschlagskonzept bezeichnet und abgelehnt worden. Im Einigungsstellenverfahren wurden die Schließungen nunmehr auf 36 reduziert. Zusätzlich erhalten bleiben Heide, Krefeld, Gießen, Ansbach, Passau, Weilheim, Neustadt, Saarbrücken und Halle/Saale, sagte gestern Verdi-Sekretär Martin Kodatis-Wolff (Düsseldorf) dieser Zeitung.
Ferner erhalten die Beschäftigten an neun weiteren Standorten neue Aufgaben: Cottbus und Erfurt werden zu Call-Center der Vivento Customer (Services (VCS), die Call-Center Flensburg, Deggendorf, Regensburg, Braunschweig, Göttingen und Weingarten werden zu »Kundenniederlassungen spezial« umgewandelt und die Beschäftigten am Standort Stade bekommen einen neuen öffentlichen Arbeitgeber, wie zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit.
Verdi spricht von einem erfolgreichen Kampf gegen das Kahlschlags-Konzept, da auch für die Mitarbeiter der Abteilung Rechnungs-Hotline eine verträgliche Lösung gefunden wurde. Anfragen von Kunden zur Telekom-Rechnung werden in Zukunft zwar durch VCS-Call-Center angenommen und somit die Aufgaben verlagert. Die betroffenen Beschäftigten, wie in Bielefeld (45), Münster (47), Osnabrück (23), Hannover (16) und Oldenburg (89) sollen am bisherigen Standort aber eine neue Aufgabe erhalten. Das Call-Center in Detmold soll zudem ausgebaut werden.

Artikel vom 30.03.2006