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Mietwagen mit Macken

ADAC testete erstmals Ferienfahrzeuge im Süden

Mit dem Reifen ist nicht mehr gut reisen. Vermietet wurde das Auto trotzdem noch. Foto: ADAC

München (dpa). Schauen Sie sich das Fahrzeug genau an, bevor Sie in den Ferien einen Mietwagen besteigen. Es könnte gefährlich sein... Das jedenfalls sagt der ADAC, der erstmals in den fünf wichtigsten Sommerurlaubsländern Mietwagen unter die Lupe nahm. Dabei entdeckten die Prüfer gravierende Sicherheitsmängel. Fast 40 Prozent der untersuchten Autos hätten nicht mehr vermietet werden dürfen, sagt ADAC-Vizepräsident Günter Knopf.
Testverlierer war eine Firma in der türkischen Urlauber-Hochburg Alanya. Sie vermietete einen Geländewagen mit kaputten Reifen, stark verbogenem Lenkgestänge, defekten Sicherheitsgurten und ganz ohne Scheibenwischer. »Im Grunde ein Schrotthaufen«, befanden die Tester. Sie hatten im August 2005 insgesamt 58 Mietwagenfirmen in Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und der Türkei inspiziert. Hauptkritikpunkte bei der Technik waren schlechte oder defekte Reifen, verschlissene Bremsen oder Mängel an der Lenkung.
Aber auch beim Service waren die Leistungen vielmals nicht akzeptabel. »Oft wurde der Kunde im Unklaren darüber gelassen, wie das Auto überhaupt versichert ist und welcher Eigenanteil bei Schäden vom Mieter zu leisten ist«, kritisiert Knopf. Auch gab es Widersprüche zwischen mündlicher Information und Vertrag.
Aber es gab auch Positives zu berichten. So überzeugten den ADAC die Testbesten, Avis in Chersonisos auf Kreta, Avis auf Rhodos und Pinna in Porto Cervo auf Sardinien, »allesamt mit tadellosen Autos und gutem Service«.
Von den geprüften Mietwagenfirmen erhielten sieben die Note »sehr gut«, 27 »gut«. Drei weitere rangierten im Mittelfeld. Neun Anbieter wurden als »bedenklich« eingestuft, 12 fielen mit »mangelhaft« glatt durch. Italien gewann den Ländervergleich mit einem im Durchschnitt guten Resultat, gefolgt von Portugal, Griechenland und Spanien. Die Türkei lag mit überwiegend mangelhaften Mietwagen ganz hinten.

Artikel vom 31.03.2006