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Menschen in
unserer Stadt
Fritz Kosten
Krankenpfleger

Auch nach 27 Jahren im Ostwestfälischen kann Fritz Kosten seine »rheinischen Wurzeln« nicht verleugnen. Wenn man sich mit ihm unterhält, ist das buchstäblich unüberhörbar. Und wer ihn in der »fünften Jahreszeit« erlebt, die inzwischen auch in Senne in Form eines Karneval-Clubs und Rosenmontagsumzuges Fuß gefasst hat, der merkt: Kosten ist diese Tradition ganz und gar nicht fremd.
»Als ÝÖscher JungÜ - als Aachener - bin ich mit dem Karneval groß geworden«, erklärt er. Soweit die vergnügliche Seite des 50-Jährigen. Die ersthafte ist sein Beruf. Fritz Kosten ist Krankenpfleger in der Dialyse-Station des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld - früher Gilead II. Im Schichtdienst betreut und versorgt er dort die Menschen, die dreimal pro Woche zur so genannten Blutwäsche kommen müssen, weil ihre Nieren nicht ausreichend funktionieren.
»Das Leben unserer Patienten wird von der Maschine regiert - obwohl inzwischen auch Urlaubsreisen oder sogar Kreuzfahrten möglich sind.« Denn inzwischen gibt es in ganz Europa Dialyse-Zentren, in denen im Urlaub die jeweils vier bis fünf Stunden dauernde Behandlung durchgeführt werden kann.
Zum Beruf des Krankenpflegers kam Fritz Kosten über einen Umweg. »Eigentlich habe ich Zahntechniker gelernt. Aber auf die Materialien, die damals verwendet wurden, habe ich allergisch reagiert«, erklärt er. Während seiner Bundeswehrzeit habe der deshalb zum Krankenpfleger umgeschult. Seit Mitte 2001 ist er in »Gilead II« tätig.
Der 50-Jährige, der seit vielen Jahren in Senne lebt, hat noch eine dritte, eine sportliche Seite. »Ich habe von klein auf Handball gespielt«, berichtet er. Als er 1979 nach Bielefeld kam, schloss sich Kosten zunächst dem TuS Ost Bielefeld an. 1985 wechselte er zum TuS 08 Senne I, dessen Handballabteilung mit Sennestadt fusioniert hat und nun Handball-Team Sportfreunde Senne heißt.
»Inzwischen bin ich von einem aktiven Spieler zu einem aktiven Unterstützer geworden«, sagt Fritz Kosten. Denn die jüngere seiner beiden Töchter, die 21-jährige Marietta, spielt ebenfalls Handball. Und die feuert der 50-Jährige selbstverständlich bei jedem Spiel von der Tribüne aus an. Annemargret Ohlig

Artikel vom 30.03.2006