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Sportdirektor Völler sieht in Leverkusen nur Verlierer


Leverkusen (dpa). Rudi Völler sorgt sich um das Image und die Zukunft von Bayer Leverkusen. »Wir geben im Moment öffentlich ein ganz schlechtes Erscheinungsbild ab. Bei dieser Geschichte wird es keine Gewinner geben. Nur Verlierer«, sagte der Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten in einem Interview mit »Sport-Bild«. Auf die Frage, ob er sich im Zusammenhang mit der angeblichen Bargeld-Affäre um den Ex-Manager Reiner Calmund vor einer Schlammschlacht fürchte, antwortete Völler: »Nein, denn die haben wir ja schon.«
Sein Versuch, in der Fehde zwischen Calmund und dem Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zu vermitteln, sei vor einigen Monaten gescheitert. »Ich hatte gehofft, dass beide Parteien noch mal aufeinander zugehen. Das ist mir nicht geglückt.« Mit seinen Ratschlägen sei er nicht nur bei Holzhäuser auf taube Ohren gestoßen. »Ich glaube, dass ich eine gewisse Medienerfahrung und Menschenkenntnis habe. Da hätte ich mir gewünscht, dass Holzhäuser mal diesbezüglich ein bisschen auf mich gehört hätte. Das wäre für ihn besser gewesen, als nur auf Anwälte zu hören. Das gilt aber auch für Reiner Calmund.«
Nach Einschätzung von Völler wird der Bayer-Konzern sein finanzielles Engagement beim Bundesligisten trotz der negativen Schlagzeilen fortsetzen: »Natürlich gefällt es keinem bei der Bayer AG. Aber durch diese Situation müssen wir jetzt durch. Ich bin davon überzeugt, dass die Bayer AG davon ihr Engagement nicht abhängig machen wird.«
In einem Interview mit der »Zeit« trat Holzhäuser gegen seinen Intimfeind Calmund noch einmal kräftig nach. »Dieser Mann ist im tiefsten Inneren ein Narziss. Das ist ein Jugendwart aus Frechen, der es mit Bayer aber immerhin bis ins Finale der Champions League geschafft hat.«

Artikel vom 30.03.2006