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Alles wieder
»normal«
in Hannover

Die Neururer-Bilanz

Hannover (WB/fwk). Ein bisschen kleiner ist auch »Peter, der Große« inzwischen geworden. Und so ganz steht noch nicht fest, wohin die Reise von Hannover 96 und Trainer Neururer in dieser Saison führt.
UEFA-Cup, UI-Cup, Abstiegskampf - alle drei Varianten liegen für den Tabellen-Neunten im Bereich des Möglichen. Deswegen ist die Partie gegen Arminia Bielefeld für die Niedersachsen auch richtungsweisend. Mit einem Heimsieg kann Hannover davon profitieren, dass sich Hertha BSC und der VfB Stuttgart sowie die Borussias aus Mönchengladbach und Dortmund die Punkte gegenseitig abjagen.
Aber nachdem die Elf unter Neururers Führung zunächst zehn Begegnungen lang ungeschlagen blieb, gelang in den letzten sechs Spielen nur noch ein magerer 1:0-Erfolg gegen die Bundesliga-Schlussleuchte 1. FC Köln. Zuletzt setzte es gar mit dem 0:5 in Bremen die höchste Saisonniederlage für Hannover 96. Bis dahin stand der »Rekord« auf 1:4 bei Arminia - jenes Resultat, das Ewald Lienens Ende einleitete.
Zehn Tage später übernahm Neururer und feierte einen Einstand nach Maß. Sein größter Tag hätte der 18. Februar sein können, als seine Elf fast den FC Bayern in die Knie zwang. Mit dem respektablen 1:1 kletterte die Mannschaft bis auf Platz fünf. Hannover - reif für den UEFA-Cup? Trainer Neururer warnte schon damals: »Das ist eine Nummer zu groß für uns.« Mittlerweile hat sich auch alles wieder bei normal eingependelt. Neururers Bilanz steht bei fünf Siegen, sieben Remis und drei Niederlagen. Das ist absolut in Ordnung, aber nicht umwerfend.
So hängt Hannover derzeit im Niemandsland der Bundesliga, muss sich nach unten noch absichern, könnte jedoch auch weiter oben noch einmal eingreifen. Neururer fände es wunderbar, wenn die 96-Auswahl ihre einstellige Positon behauptet. »Das ist unser Ziel«, sagt er. Darüber hat nun für 90 Minuten auch die Arminia mitzuentscheiden. Ihr jubelte Neururer neu aufkommende Abstiegsangst unter, sein Berufskollege Thomas von Heesen erwiderte das »Kompliment« aber nicht, weil er die Worte seiner Lehrmeister beherzigt: »Ein großer Trainer spricht nicht über andere Mannschaften. Das habe ich noch von Zebec und Happel gelernt.«

Artikel vom 01.04.2006