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Storck verdient gut an zuckerfreien »Minis«

Süßwarenriese bricht Rekorde - Campino Sorgenkind

Halle/Berlin (WB/ef). Europas größter Süßwaren-Hersteller August Storck KG mit Sitz in Halle und Berlin hat im Geschäftsjahr 2005 die Rekordumsätze des Vorjahres noch einmal gesteigert. Genaue Zahlen nannte Storck gestern nicht. Nach Angaben von Firmensprecher Dr. Bernd Rößler liegt der Umsatz aber zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden Euro.

Die positive Geschäftsentwicklung gründe sich auf eine breite Basis, heißt es in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung aus der Berliner Zentrale des Unternehmens. Mit anderen Worten: Es ging mit vielen Produkten weiter bergauf.
Die süße Leckerei »Knoppers« etwa verzeichnete einen Zuwachs gegen den Trend und hat sich am Konkurrenten »Hanuta« (Ferrero in Frankfurt) vorbei auf den zweiten Platz bei den Leichtriegeln vorgeschoben, nur »Duplo« (ebenfalls Ferrero) liegt noch davor.
In einem ansonsten rückläufigen Markt legten auch »merci Finest Selection«, »Werther's Original«, die »Nimm2«-Familie, »Bendicks« und »Chocolat Pavot« überdurchschnittlich zu.
Mit verantwortlich für das Storck-Wachstum seien auch die neuen Produkte: Die Einführung der zuckerfreien Minis unter »Werther's Original«, »Campino« und »nimm 2« sei sehr erfreulich verlaufen. In den USA haben die kleinen »Werther's« ohne Zucker auf Anhieb den Spitzenplatz in ihrer Kategorie erobert.
Geradezu spektakulär verlief die Markteinführung des Kaubonbons »nimm 2 soft« auf dem Testmarkt in Österreich: Hier wurde gleich im ersten Jahr der zweite Platz erreicht. Nur die »Mutter«, das klassische »nimm 2« verteidigte dort den Spitzenplatz im gesamten Bonbonmarkt des Nachbarlandes. In Deutschland steht die Markteinführung im kommenden Monat bevor.
Man könnte es bei Storck verschmerzen, wenn das neue das klassische »nimm 2« von der Spitze verdrängen würde, sagte Rößler.
Auch durch das neue Fruchtgummi »nimm 2 Lachgummi sauer«, das ebenfalls auf Platz zwei des Rankings vorgerückt ist, hat Storck in diesem Teilmarkt einen Zuwachs von 35 Prozent erzielt.
Der Bonbon-Marktführer in Deutschland sieht aber auch noch Herausforderungen bei einzelnen Marken. Ein Wachstum nur knapp über dem Durchschnitt sei nicht zufriedenstellend. Ursache für den gebremsten Schaum sei die weiterhin unerfreuliche Entwicklung bei Campino.
Für 2006 ist Storck optimistisch. Trotz starker Belastungen auf der Rohstoffseite - die Einkaufspreise für Kakaobutter und Haselnüsse seien ebenso stark gestiegen wie die Energiepreise - sehe sich Storck gut gerüstet.
Die erfreuliche Entwicklung der Marken - man bleibt mit Abstand Marktführer beispielsweise auch bei den Schokoküssen - und die Erfolge mit »nimm 2 soft« gäben Anlass zu berechtigten Hoffnungen.
Storck beschäftigt weltweit 4000 Mitarbeiter. Die Süßigkeiten werden in Halle (knapp 2000 Beschäftigte) sowie unter anderem in den Werken in Berlin, Ohrdruf/Thüringen und Winchester in England (»Bendicks«) produziert und in 90 Ländern vertrieben.

Artikel vom 29.03.2006