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Freiluft-Saison
für Fitnessfreunde

Ohne Bewegung keine nachhaltige Gesundheit

Die Luft wird wärmer, das Wetter besser - die Zeit ist reif, sich wieder draußen zu bewegen und etwas für Körper und Figur zu tun. Ob Fitness-Studio oder Bewegung unter freiem Himmel: Hauptsache aktiv. Denn Gesundheit kommt nicht von selbst.

»Es gibt keine gesunden Dicken«, betont Professor Alfred Wirth, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft in Hamburg. Doch immer noch wird das Gesundheitsrisiko durch zu viele Pfunde unterschätzt und oftmals nur als kosmetisches Problem wahrgenommen. Dabei führt Übergewicht unter anderem fast immer zu Fettstoffwechselstörungen.
Sie sind zumeist gekennzeichnet durch zu viel »böses« LDL-Cholesterin und zu wenig »gutes« HDL-Cholesterin im Blut. Diese ungünstige Kombination erhöht das Risiko für verstopfte Blutgefäße und damit für einen Herzinfarkt enorm. Bei der Behandlung ist es wichtig, nicht nur das LDL-Cholesterin zu senken, sondern parallel dazu immer auch das HDL-Cholesterin zu steigern. »Durch diese Doppelstrategie ist besserer Herzschutz möglich«, erklärt Professor Elisabeth Steinhagen-Thiessen vom Stoffwechsel-Centrum der Charité Berlin.
Als HDL-Erhöher bewährt haben sich Tabletten mit dem Wirkstoff Niacin. Sie sorgen für eine Steigerung des HDL-Wertes um bis zu 26 Prozent. Daneben ist natürlich immer auch die Gewichtsabnahme durch eine langfristige Umstellung der Ernährung und durch regelmäßige Bewegung ein entscheidender Bestandteil der Cholesterin-Therapie.
Allerdings muss vor der Behandlung erst die Diagnose stehen. Und hier gibt es deutliche Defizite. Denn von den insgesamt etwa 47 Millionen Bundesbürgern mit gestörtem Fettstoffwechsel wissen nur 17 Millionen überhaupt von ihrer Erkrankung. Der Grund für die hohe Dunkelziffer: Fettstoffwechselstörungen bereiten lange Zeit keinerlei Beschwerden. Trotzdem setzen sich die Blutgefäße in einem schleichenden Prozess bereits langsam zu. Um diese Entwicklung rechtzeitig aufhalten zu können, sollten Personen mit Risikofaktoren für Fettstoffwechselstörungen regelmäßig sowohl den LDL- als auch den HDL-Cholesterinwert durch eine Blut-analyse beim Arzt überprüfen lassen. Zu den Risikofaktoren zählen insbesondere Übergewicht, fett- und cholesterinreiche Ernährung mit überwiegend tierischen Produkten, geringer Verzehr von Ballaststoffen, mangelnde Bewegung, Stress sowie Diabetes.

Artikel vom 07.04.2006