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Verstärkter Einsatz auf der Straße

Intensivere Verkehrskontrollen: Die Polizei schaut noch genauer hin


Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Bei der Unfallbekämpfung schauen die Ordnungshüter noch genauer hin und intensivieren ihre Kontrollen. Bielefeld soll bis zum Jahr 2010, so steht es im erstmals aufgelegten Sicherheitsprogramm der Polizei. in Sachen Straßenverkehr zu den zehn sichersten Großstädten in Deutschland gehören.
Doch davon ist man allerdings noch weit entfernt. Während im Landesdurchschnitt die Unfallzahlen im vergangenen Jahr leicht gesunken sind, ist die Unfallzahl zwischen Jöllenbeck und Senne gestiegen. 10 508 Unfälle gab es in 2005 in Bielefeld, 16 Menschen kamen auf den Straßen ums Leben, 267 Unfallopfer wurden schwer, 1211 leicht verletzt.
Fakten, die bei der Polizei nicht begeistern. »Wir haben selbstkritisch geschaut, wo wir etwas verbessern können«, sagt der Verkehrsdezernent der Ordnungshüter, Polizeidirektor Andreas Krummrey. So steht im Sicherheitsprogramm festgeschrieben, dass sowohl »die Bekämpfung der Ursachen von Verkehrsunfällen mit Personenschäden« als auch die Bekämpfung der Hauptunfallursachen - unangepasste Geschwindigkeit, Alkohol-/Drogenmissbrauch sowie nicht angelegter Sicherheitsgurt - Vorrang hat. Raser, Alkoholsünder am Steuer und Gurtmuffel sollen ein höheres Entdeckungsrisiko fürchten. Jeder Bielefelder Schutzpolizist ist laut Polizeidirektor Krummrey aufgefordert, bei Verkehrsverstößen konsequent einzuschreiten.
»Der Autofahrer ohne angelegten Sicherheitsgurt, mit dem Handy am Ohr und dem Bleifuß auf dem Gaspedal ist leider nicht mehr die Ausnahme, sondern wird zum Regelfall«, beklagt Krummrey eine »nachlassende Verkehrsmoral« quer durch alle Gesellschaftsschichten. Um dem entgegenzuwirken, setze die Polizei auf die direkte Ansprache erwischter Verkehrssünder. Die rote Anhaltekelle der Ordnungshüter wird also wieder öfter zu sehen sein - wer bei einer Kontrolle auffällt, wird noch am Tatort gestoppt, zur Rede gestellt und zur Kasse gebeten.

Artikel vom 29.03.2006