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Teure »Extrawurst«

Fördert türkische Kost die Integration?


Zu dem Artikel »Klinik kocht auch türkisch«:
Bemerkenswert, welcher Aufwand betrieben wird, um muslimischen Patienten, die vermutlich nicht als privat Versicherte kommen, sondern in aller Regel bei einer gesetzlichen Krankenkasse (zumeist mit Minimalbeitrag) versichert sind oder vom Sozialamt alimentiert werden, in der Klinik den Aufenthalt nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Die Einrichtung »ethno-medizinischer Stationen« mag ja angenehm für die betroffenen Patienten sein, aber wie vertragen sich solche Projekte mit den chronisch leeren Kassen unserer Kranken- beziehungsweise Sozialversicherungsträger?
Oder stellen sie sich (vielleicht bin ich nur nicht richtig informiert) womöglich als kostenneutral dar? Außerdem: Da hierzulande nicht nur türkisch-muslimische Patienten, sondern auch Zuwanderer aus vielen anderen Teilen der Welt auf hohem Niveau medizinisch versorgt werden, müsste man konsequenterweise solche Stationen auch für andere uns fremde Ethnien (zum Beispiel aus Sri Lanka oder aus dem Kongo) einrichten, da ihnen nach dem Gleichheitsprinzip ebenfalls eine individuelle Krankenhausbetreuung zusteht - oder?
Ergänzend sei die Frage erlaubt, wie förderlich sich solche Maßnahmen auf die Integrationsbereitschaft der Migranten auswirken. PHILIPP-RAINER FÄTH32312 Lübbecke

Artikel vom 12.05.2006