29.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sensation oder Debakel

Oberliga: VfB Fichte gastiert heute beim Primus SC Verl

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Aller guten Dinge sind vier. Nach drei witterungsbedingten Absagen soll heute Abend um 17.45 Uhr nun endlich im vierten Anlauf das Oberligaderby zwischen Spitzenreiter SC Verl und »Kellerkind« VfB Fichte im Stadion an der Poststraße angepfiffen werden. »Natürlich sind die Gastgeber klarer Favorit. Aber wir werden keine Punkte verschenken«, sagt Sven Moning, der Trainer der »Hüpker«.

Das Lazarett der Rußheide-Crew hat sich etwas gelichtet. Abwehrspieler Carsten Block und Angreifer Marc Sawkill sind wieder fit und stehen zur Verfügung. Auch Bayamba Belombo hat seinen Kurzeinsatz gegen FC Gütersloh gut überstanden und spielt wohlmöglich an. Während nur André Möller aufgrund seiner Wadenprobleme weiter ausfällt, will Moning die Entwicklung bei Abwehrchef Güven Aydin bis zum letzten Moment abwarten.
Der »Eisenfuß« konsultierte gestern Abend noch einmal die medizinische Abteilung und wird heute vor dem Anpfiff einen letzten Belastungstest durchführen. »Wir werden kein Risiko eingehen. Sein Einsatz in den anderen Partien ist wichtiger als heute in Verl«, stellt Betreuer Udo Kley fest und deutet damit an, dass die »Hüpker« ihre Punkte im Abstiegskampf woanders holen müssen. VfB-Urgestein Kley sieht sich mit der Abteilungsführung einig: »Sollten wir in Verl etwas holen, wären das reine Bonuspunkte.«
Dass sich VfB Fichte auf seine Abwehr verlassen kann, stellte die Mannschaft trotz einiger personeller Ausfälle und Umstellungen letzten Sonntag beim torlosen Remis gegen den FC Gütersloh unter Beweis. Die Gäste mühten sich redlich, fanden aber vornehmlich in der zweiten Halbzeit kaum ein Mittel, um das Bollwerk zu knacken. Deshalb auch Udo Kleys Theorie: »Je länger wir beim Spitzenreiter Verl ohne Gegentor bleiben, desto schwieriger wird es für die Gastgeber.«
Die Devise des VfB Fichte lautet alles oder nichts. »Die Punkte haben wir ohnenhin nicht einkalkuliert. Deshalb können wir ganz frei aufspielen. Entweder git es eine Sensation oder ein Debakel«, setzt Trainer Sven Moning auf den Überraschungeffekt. Tobias Wiens, Josip Rasic und Thorsten Meier brennen natürlich auf den Einsatz an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte. Und dennoch wird sich der SC Verl im Aufstiegskampf keine Blöße geben. Trainer Mario Ermisch sieht dem OWL-Duell relativ gelassen entgegen. Er warnt seine Jungs: »Bitte die Hüpker nicht unterschätzen.«

Artikel vom 29.03.2006