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Bildung soll größere Rolle spielen

Direktor der Frankfurter Buchmesse sieht die Branche im Aufwind

Ist sehr zuversichtlich: Juergen Boos.Foto: dpa

Frankfurt/Main (dpa). Mit der Buchbranche geht es nach Einschätzung des Direktors der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, aufwärts. »Wir haben deutlich mehr Anmeldungen aus der ganzen Welt als zum jetzigen Zeitpunkt des Vorjahres. Das ist ein Anzeichen dafür, dass es den Verlagen national wie international wirtschaftlich wieder besser geht«, sagte Boos gestern in einem Gespräch. Auch die amerikanischen Verlage, die nach dem 11. September 2001 nicht mehr wie sonst zur Frankfurter Buchmesse kamen, »die sind jetzt alle wieder da«. Schon die Früjahrsbuchmesse in Leipzig war sehr erfolgreich.
Auch bei deutschen Verlagen und Buchhändlern gibt es laut Boos zwar nach wie vor einen Trend zur Konzentration und damit Firmenfusionen. Gleichzeitig gewinne die Buchmesse aber durch Neugründungen unabhängiger kleiner Verlage neue Aussteller hinzu. »Darüber hinaus bemühen wir uns besonders um die Wachstumsmärkte in Fernost sowie in Indien« - dem Gastland der diesjährigen Messe vom 4. bis 8. Oktober. Um die Präsenz in der Volksrepublik China zu verstärken, will die Frankfurter Buchmesse dort möglichst noch in diesem Jahr ein weiteres Büro eröffnen.
Künftig soll nach Angaben von Boos das Thema Bildung und Alphabetisierung eine größere Rolle auf der Buchmesse spielen. »In Diskussionen mit den Verlagen und Buchhändlern darüber, was ihnen wichtig ist, landen wir immer wieder beim Thema Kinder- und Jugendbuch, Leseförderung, Bildung. Wenn die Märkte stagnieren, ist die einzige Chance für Wachstum, neue Leser zu gewinnen. In entwickelten Gesellschaften bedeutet dies, das Medienverhalten zu verändern, also Leseförderung und nochmal Leseförderung; in den sich entwickelnden Ländern heißt das Alphabetisierung.«

Artikel vom 29.03.2006