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Busunfall: Fahrer verurteilt

52-Jähriger war wegen Übermüdung eingeschlafen


Espelkamp (WB). Wegen fahrlässiger Körperverletzung in 27 Fällen durch Übermüdung am Steuer ist ein Busfahrer aus Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Dieses Urteil fällte gestern das Landgericht Bonn. Durch den Sekundenschlaf des Busfahrers ereignete sich auf einer Kaffeefahrt am 4. Juli 2005 im Meckenheimer Kreuz bei Bonn ein Unfall.
Der 52-jährige Mann des Reiseunternehmens »Tappe-Reisen« muss zudem noch für ein Jahr auf seinen Führerschein verzichten. Der Busfahrer, der zunächst eine Übermüdung abgestritten hatte, zeigte sich schließlich vor dem Richter geständig.
Er habe 25 Stunden vor Fahrtantritt schon »kein Bett mehr gesehen«, sagte der Mann. Erst am Vortag habe er nach der Rückkehr von einer Paris-Fahrt überraschend erfahren, dass er noch in den Morgenstunden zu einer Tour nach Koblenz aufbrechen müsse. Er habe Angst gehabt, seinen Job zu verlieren, sagte der 52-Jährige. Auf der Fahrt sei ihm dann plötzlich schwarz vor Augen geworden und er habe die Kontrolle über den Bus verloren.
Der Bus des Isenstedter Unternehmens Tappe mit Reisenden aus Wipperfürth im Oberbergischen Kreis war daraufhin von der Straße abgekommen und auf die Seite gestürzt. Beinahe alle Teilnehmer wurden verletzt. Der Busfahrer hatte die schwersten Verletzungen erlitten.

Artikel vom 29.03.2006