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Vom Manuskript über
Druck bis zum Archiv

Aktionstag um die Region zwischen Buchdeckeln

Bielefeld (bp). Von den ersten Sätzen eines Manuskriptes bis hin zur Archivierung des Buches schlägt ein Aktionstag am 1. April im Stadtarchiv an der Rohrteichstraße den Bogen. »OWL im Buch« heißt zwischen 10 und 17 Uhr der Themenschwerpunkt. Harald Pilzer, Leiter des Stadtarchivs und Landesgeschichtlicher Bibliothek: »Alle Stationen, die ein Buch durchläuft, sind eingebunden.«

Äußerer Anlass ist der »Welttag des Buches«, der allerdings erst am 23. April begangen wird. Das Stadtarchiv selbst, so Bibliothekar Gerhard Preuß, wolle sich aber auch als »öffentlich zugängliche Ausleihbibliothek für jedermann« bekannter machen. Preuß: »Die erste Ausleihordnung datiert immerhin von 1907.« Ausgestellt werden kostbare alte Bücher aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, es gibt einen Bücherflohmarkt und um 11 und 15 Uhr je eine Bibliotheksführung.
Autorin Maike Gretencord, die seit zehn Jahren schriftstellerisch tätig ist, liest Heiteres aus »Anvertraute Erinnerungen aus Ubbedissen« (14.30 Uhr). Buchbindermeisterin Brigitta Sundermann-Spies und Druckermeisterin Inken Beckmann zeigen und erläutern, wie ein Buch entsteht. Thomas P. Kiper, dessen Verlag vor allem regionale Themen aufgreift, und Rudolf Kampeter (Buchhandlung Welscher) stellen vor, was es Lesenswertes über Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe gibt. Kiper und Kampeter schätzen, dass gut 400 Titel mit Regionalbezug veröffentlicht worden sind, 120 davon seien »ständig zu haben«. Kiper betont, dass darunter auch »Bestseller« seien: »So wurde allein der Wanderführer 'Faszination Senne - zu Fuß' gut 8000 Mal verkauft.« Kiper betont, er verstehe sich während der Veranstaltung am 1. April auch als Ansprechpartner für potenzielle Autoren: »Der Tag kann Ideenbörse sein.«
Von 16 bis 17 Uhr bieten die Experten eine Buchberatung an: Werteinschätzung, Verkaufsaussichten oder die Möglichkeit, ein Erbstück reparieren oder restaurieren zu lassen. Inken Beckmann liest zudem um 15 Uhr aus ihrem Buch »Hey Tiggi« vor.
Natürlich, so Preuß, könnten auch Bücher ausgeliehen werden: »Kostenlos. Neue Kunden benötigen nur den Personalausweis.«

Artikel vom 28.03.2006