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»Regionet«: Neue
Strafanzeige droht

Mitglieder des Beirates beleidigt?

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Im Streit um »Regionet OWL«, eines der größten Bildungsnetzwerke in Deutschland, muss der Landrat des Kreises Lippe, Friedel Heuwinkel (CDU), mit einer Strafanzeige der Vorsitzenden des OWL-Bezirksverbandes der FDP, Gudrun Kopp (MdB) aus Lage, rechnen.
Hat sich bereits entschuldigt: Friedel Heuwinkel.

»Ich prüfe rechtliche Schritte gegen den Landrat wegen Beleidigung und Verleumdung«, sagte Kopp gestern dieser Zeitung.
Heuwinkel ist Hauptverantwortlicher bei »Regionet OWL«, Kopp gehört dem 17-köpfigen Beirat an, der das Projekt begleitet. Kopp ist gestern aus dem Beirat ausgetreten. »Der im Internet von Regionet veröffentlichte sogenannte Jahresreader 2005 ist eine Beschimpfung und Verunglimpfung von Beiratsmitgliedern«, schriebt Kopp an den Landrat. Unter anderem seien für das Scheitern des Projektes kritische Beiratsmitglieder veranwortlich gemacht worden.
Außer Kopp hatten sich auch Beiratsvorsitzender Professor Dr. Dieter Timmermann (Rektor der Universität Bielefeld), NRW-Ex-Bauminister Michael Vesper (Grüne) und SPD-Regionalgeschäftsführer Rainer Brinkmann kritisch zu der Verwendung von öffentlichen Zuschüssen bei dem Projektprojekt geäußert. Gestern entschuldigten sich Heuwinkel und Projektleiter Karl-Eitel John für die Äußerungen im Jahresreader. Auch Brinkmann, Vesper und Timmermann überlegen, ob sie die Arbeit im Beirat niederlegen werden.
Von den 2,26 Millionen Euro Fördermitteln hat die Bundesregierung bereits 240 000 Euro zurückgefordert. Ein Ermittlungsverfahren gegen Heuwinkel wegen des Verdachts der Veruntreuung ist von der Staatsanwaltschaft Detmold eingestellt worden.

Artikel vom 28.03.2006