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»Schaden größer als der Nutzen«

Kulturrat kritisiert das Rundschreiben des Finanzministers Steinbrück


Berlin (dpa). Der Deutsche Kulturrat hat ein Rundschreiben von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) kritisiert, mit dem die steuerliche Absetzbarkeit von Mitgliedsbeiträgen für kulturelle Fördervereine erschwert werde. Danach sollen die Mitglieder solcher Vereine, die etwa Bibliotheken, Museen, Theater oder Orchester unterstützen, ihre Beiträge beim Finanzamt nicht mehr absetzen können, wenn sie eine geldwerte Gegenleistung erhalten. Damit ist beispielsweise der freie Eintritt in ein Museum oder der Erlass einer Jahresgebühr für eine Bibliothek gemeint. Es sei den Mitgliedern von Fördervereinen nicht zu erklären, wenn sie wie jeder andere auch Eintritt zu der von ihnen geförderten Kultureinrichtung bezahlen sollen. Der Schaden für die Kultur werde größer sein als der Nutzen für den Finanzminister, meinte der Kulturrat. Die Leistungen von Fördervereinen seien längst zu einem festen Bestandteil des »Finanzierungsmixes« von Kultureinrichtungen geworden. Zudem würden die Vereine für die Kulturinstitutionen in der Öffentlichkeit werben.

Artikel vom 28.03.2006