28.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Schokolade floss in
rosafarbenen Strömen

Umjubelte Dirty-Dancing-Europapremiere in Hamburg

Hamburg (dpa). Die Hansestadt im »Dirty Dancing«-Fieber: Die Bühnenversion des Filmhits der 80er Jahre mit Jennifer Grey und Patrick Swayze in den Hauptrollen hat am Sonntagabend eine umjubelte Europapremiere im Theater Neue Flora gefeiert.

Etwa 1900 Gäste aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Sport verfolgten die Liebesgeschichte zwischen dem forschen Tanzlehrer Johnny und der schüchternen Arzttochter Baby in Kellerman's Ferienclub. Als die spektakuläre Hebefigur am Ende der knapp dreistündigen Show gelang, brandete begeisterter Beifall auf.
44 Schauspieler, Sänger und Tänzer bringen die Geschichte, die im Sommer 1963 spielt, nach dem Originaldrehbuch von Eleanor Bergstein auf die Bühne. Baby (Ina Trabesinger) langweiligt sich mit ihren Eltern, bis sie den Tanzlehrer Johnny (Martin van Bentem) kennen lernt. Er bringt ihr nicht nur den Mambo bei und die beiden verlieben sich ineinander. 20 Jahre nach dem Filmwelterfolg mit Hits wie »Hungry Eyes«, »She's Like The Wind« und »The Time Of My Life« feierte die Show Ende 2004 Uraufführung in Australien. In Hamburg wurden bereits vor der Premiere 290 000 Karten verkauft.
Unter den Gala-Gästen, die über einen gut 100 Meter langen pinkfarbenen Teppich das Theater betraten, waren unter anderem die Moderatoren Jörg Pilawa und Eva Herman, Ex-Tennisprofi Michael Stich und HSV-Trainer Thomas Doll, die Schauspieler Georg Uecker und Marie-Luise Marjan, der Comedian Thomas Hermanns sowie Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck. Während des zweiten Aktes verwandelten 200 Service-Mitarbeiter das Theaterfoyer in ein edles Restaurant. Für den Gala-Empfang standen 1500 Flaschen Sekt und 500 Flaschen Champagner bereit. Aus zwei Schokoladenbrunnen floss rosafarbene Schokolade.
Großer Erfolg auch für die Staatsoper: Mit der Neuinszenierung von Benjamin Brittens wohl populärstem Opernwerk »A Midsummer Night's Dream« hat die Opern-Intendantin Simone Young ihren Britten-Zyklus gestartet. Das Premierenpublikum im Opernhaus des Jahres spendete am Sonntagabend starken Premierenbeifall. Die Inszenierung ist auch eine Reverenz an einen früheren Vorgänger Simone Youngs: Günther Rennert, der Brittens zauberhafte Shakespeare-Oper bereits 1961, ein Jahr nach der Uraufführung, in Hamburg herausgebracht hatte. 45 Jahre danach zeigt sich die Bühne alles andere als rückwärtsgewandt.

Artikel vom 28.03.2006