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Kompromiss gesucht

Verdi-Chef Bsirske verhandlungsbereit


Hannover (dpa). Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes setzt der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, weiterhin auf einen Kompromiss. »Wir sind verhandlungsbereit«, sagte Bsirske bei einer Streikkundgebung gestern in Hannover. »Sollten die Streiks andauern, liegt die Verantwortung nicht bei uns«, sagte der Verdi-Chef vor 10 000 Demonstranten. Er forderte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Im Tarifstreit um die Arbeitsbedingungen und Bezahlung von 22 000 Klinikärzten wurde ein Sondierungsgespräch gestern unterdessen ergebnislos abgebrochen. Die Streiks an den Universitäts- und Landeskrankenhäusern gingen deshalb weiter, teilte ein Sprecher der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Berlin mit. Forderungen nach 30 Prozent mehr Gehalt lehnt die TdL ab.
Die in Hamburg und Niedersachsen auf kommunaler Ebene geschlossenen Kompromisse hätten gezeigt, dass Lösungen möglich seien, sagte Bsirske. Offensichtlich komme »Bewegung« in den Tarifstreit. Hoffnungen setze er auf die Gespräche im Saarland, wo Landesregierung und Gewerkschaft eine von anderen Ländern unabhängige Lösung anstreben.

Artikel vom 30.03.2006