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Das »CityKloster« steht für
Gebet und Gastfreundschaft

St. Jodokus will sich noch mehr als bisher öffnen

Bielefeld (bp). Kirche mitten in Bielefeld, das will St. Jodokus sein - geistliches Zentrum für Jedermann. Auf Anregung von Erzbischof Hans-Josef Becker soll im Sommer dieses Jahres ein »CityKloster« öffnen.

Es knüpft zwar an an die Klostertradition der Stadtpfarrei St. Jodokus, hat mit klösterlichem, zurückgezogenen Leben von Mönchen oder Nonnen aber nichts zu tun. Der Begriff »Kloster« soll stehen für Gastfreundschaft, Gesprächsbereitschaft, Gebet, geistliches Leben. Pfarrer Josef Holtkotte: »Das Projekt, einzigartig in Bielefeld, ist auf lange Zeit angelegt.«
Seit einem Jahr sind mit dem Aufbau des »CityKlosters«, vom Erzbischof beauftragt, Susanne Kochannek, Bärbel Lödige und Stefan Tausch, Regionalvikar in Minden-Ravensberg-Lippe, beauftragt. Auch Räume wurden bereits gefunden: eine Wohnung der St. Jodokus-Gemeinde am Klosterplatz und das Ladenlokal Klosterplatz 10. Geplant seien dort eine Kooperation mit der Pfarrbücherei, der Verkauf von Eine-Welt-Produkten und Informationsmöglichkeiten zu kirchlichen und karitativen Angeboten und Einrichtungen. Die Umgestaltung der Beichtkapelle zum Beicht- und Gesprächsraum ist vorgesehen. In der Wohnung, die, so Pfarrer Holtkotte, noch renoviert werden müsse, sollen unter anderem Glaubenskurse stattfinden.
Das »CityKloster« verstehe sich als Ort der Begegnung und als Ort des Innehaltens, als Ergänzung zur Gemeindeseelsorge und biete ökumenische Offenheit. Pfarrer Holtkotte: »Es gibt keine Verpflichtung.« Angesprochen werden sollen Menschen, die ein Gespräch suchen - nicht nur über Kirche oder Glaubensfragen, aber auch.
Ähnliche Angebote wie das »CityKloster« entstehen auch in anderen Städten: in Dortmund das Katholische Forum, die Kapelle »Auf Schalke« oder das Kirchenfoyer in Münster. Citykirchenprojekte kommen vom 26. bis 28. April in Dortmund zu einer Tagung zusammen. Thema: »Glaube an die Stadt - Glaube in der Stadt«. Erzbischof Becker hatte in seiner »Perspektive 2014« versprochen: »Alternative Angebote werden wir. . ausbauen, qualifizieren und an zentralen Orten im Bistum platzieren.«

Artikel vom 28.03.2006