Erneut Unruhe um Warenhäuser - Sprecher: »Geben kein Haus auf«
Essen/Bielefeld (Reuters/WB). Der Handelskonzern Karstadt-Quelle will nach eigenen Angaben keines seiner Warenhäuser aufgeben, sondern alle verbliebenen Filialen weiter betreiben.
Aus dem Umfeld des Unternehmens hieß es dagegen am Freitag, der Konzern verhandle über die Trennung von einigen weiteren Häusern, eine Entscheidung sei aber nicht gefallen. Ein Konzernsprecher dementierte Medienberichte, wonach sich Karstadt von bis zu weiteren 30 Warenhäusern endgültig trennen wolle. »Wir wollen nach wie vor alle 90 Waren- und 32 Sporthäuser wie geplant en bloc verkaufen und auch alle en bloc zurückmieten«, sagte Jörg Howe. Ihm seien keine anders lautenden Informationen etwa an die Betriebsräte einzelner Warenhäuser bekannt. »An unserem Ziel hat sich nichts geändert«, sagte er. Der Konzern will die insgesamt 122 Immobilien verkaufen, um seine Schulden mit dem erwarteten Milliardenerlös bis Jahresende komplett zu tilgen. Als Untergrenze für den Verkaufspreis hatte Konzernchef Thomas Middelhoff 3,5 Milliarden Euro genannt. Zwei mit den Vorgängen betraute Personen aus dem Umfeld von KarstadtQuelle sagten dagegen, es gebe tatsächlich Gespräche über einen Einzelverkauf von Warenhäusern. »Es gibt Verhandlungen darüber, aber noch keine Entscheidungen«, sagte eine Person. Im Gespräch seien 30 Häuser, doch könne die Zahl auch noch schrumpfen. Es gebe eine Liste mit möglicherweise betroffenen Häusern, die aber nicht veröffentlicht werden soll, solange keine Entscheidungen feststünden. Die Mitarbeiter sollten nicht unnötig beunruhigt werden. Ob die beiden größeren Karstadt-Warenhäuser in OWL, Bielefeld oder Gütersloh, auf dieser Liste stehen, ist fraglich. Die Geschäftsführer wollten sich nicht äußern und verwiesen auf die Zentrale in Essen. Von dem Bielefelder Haus ist zudem bekannt, dass es gut läuft und erweitert werden soll. Diesen Montag veröffentlicht der Konzern seine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr.
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