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Auto mit zwei Gesichtern
207 ergänzt die Peugeot-Kleinwagen-Palette - 206 wird weitergebaut
Zuwachs bei den Löwen: Denn der neue Peugeot 207 ist nicht als Ersatz für den 206, sondern als Ergänzung der Palette im Kleinwagenbereich des französischen Herstellers gedacht.
Anspielend auf die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft redet Peugeot-Sprecher Thomas Schalberger von einer Vierer-Angriffskette, mit der Peugeot voll auf Offensive setzt. Flankiert von 107, 1007 und 206, der vorerst ohne zeitliche Begrenzung in allen Karosserievarianten und zu bekannten Preisen weitergebaut wird, soll der 207 als Sturmspitze dienen. Die 1929 mit dem 201 begründete 2er-Serie geht mit dem neuen Modell vom 6. Mai an in die nunmehr siebte Generation. Diese Zeitung hatte bereits jetzt die Gelegenheit, das neue Mitglied der Löwenfamilie ausgiebig unter die Lupe zu nehmen.
Auf Anhieb macht sich dabei das im Vergleich zum 206 enorme Größenwachstum bemerkbar. Mit einer Länge von 4,01 Metern (plus 21 Zentimeter) rückt der 207 nahe an den größeren 307-Bruder heran. Schalberger spricht in diesem Zusammenhang von einer Lücke zwischen 206 und 307, die jetzt geschlossen werde.
Dieser Lückenschluss macht sich für die Passagiere mit spürbar mehr Platz bemerkbar. So haben die Hinterbänkler jetzt nicht nur mehr Raum für Beine und Füße. Auch Kopf- und Ellenbogenfreiheit sind gegenüber dem 206 größer geworden. Zudem bietet der Kofferraum mit 270 Litern mehr Platz fürs Gepäck (plus 25 Liter).
Neben dem verbesserten Raumangebot hat Peugeot aber auch für mehr Wertigkeit im Passagierabteil gesorgt. Materialien und Formengebung sind ansprechend.
Apropos Form. Bei der Gestaltung des Vorderwagens folgen die Designer grundsätzlich der Linie, die bereits bei 307 und 407 überzeugen. Aber der 207 ist das Auto mit den zwei Gesichtern. Es gibt eine klassische Front in den Ausstattungsstufen Filou (bereits mit Front- und Seitenairbags, ABS, elektrischen Fensterhebern, geteilt umklappbarer Rückbank, Zentralverriegelung mit Fernbedienung - ESP kostet 450 Euro Aufpreis) und Tendance sowie eine sportliche, deutlich aggressiver gezeichnete Version, die den Stufen Sport und Platinum vorbehalten sind. Beide Varianten sind als Zwei- oder Viertürer (plus 700 Euro) zu haben.
Zum Marktstart des 207 bietet Peugeot zwei Benziner und einen Diesel an. Der 88 PS (65 kW) starke 1,4 Liter ist dabei vorerst die Basisversion. Als Alternative gibt es den 1,6 Liter mit 109 PS (80 kW). Den Dieselpart deckt der 109 PS (80 kW) starke 1,6 Liter HDi ab, der mit FAP-Partikelfilter ausgerüstet ist und 14 850 Euro kostet.
Im Herbst folgen dann die 73 PS (54 kW)-Variante des 1,4 Liter Benziners für 11 650 Euro.
Bei ersten Testfahrten hinterließen sowohl der 88 PS-Benziner als auch der Diesel einen guten Eindruck. Der Ottomotor hängt gut am Gas und zeigt sich mit entsprechender Drehzahl sprintfreudig. Wie gehabt beeindruckend ist die Durchzugsstärke des laufruhigen Selbstzünders, der selbst bei niedrigen Drehzahlen jede Menge Kraft auf die Vorderräder bringt.
In Sachen Fahrwerk hat Peugeot schon immer gute Arbeit geleistet. Das trifft auch für den neuen 207 zu. Das Auto liegt bestens in der Hand und folgt kreuzbrav den Lenkbefehlen des Fahrers. Einerlei ob schnell gefahrene Kurven, zügiger Geradeauslauf oder schlechte Wegstrecke - die »Pfoten des kleinen Löwen« finden immer den richtigen Halt.
Schon jetzt steht übrigens fest, dass es vom 207 mehr Karosserievarianten als vom 206 geben wird. Was aber neben dem Cabrio-Coupé CC (kommt 2007), dem Kombi SW sowie den Zwei- und Viertürern die Angebotspalette bereichern soll, darüber hüllt sich Peugeot in Schweigen.
Wolfgang Schäffer

In der nächsten Ausgabe:
neues Mitsubishi Colt Cabrio

Artikel vom 08.04.2006