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Mit zwei Prothesen auf den Everest

47-jähriger Neuseeländer erfüllt sich den Traum aller Bergsteiger


Wellington (dpa). 24 Jahre nach dem Verlust seiner beiden Unterschenkel will der Neuseeländer Mark Inglis (47) den Mount Everest den höchsten Berg der Welt bezwingen. Er werde an diesem Samstag nach Nepal aufbrechen und mit den Vorbereitungen für den für Mai geplanten Aufstieg beginnen, sagte der frühere Bergretter dem Rundfunksender Radio New Zealand.
Inglis und einem Bergkameraden waren 1982 wegen Erfrierungen beide Unterschenkel amputiert worden, nachdem sie wegen eines Schneesturms am neuseeländischen Mount Cook 14 Tage in einer Eishöhle gefangen gewesen waren. Mit Spezialprothesen aus Kohlefaser nahm Inglis die Bergsteigerei wieder auf und erklomm 2002 den 3754 Meter hohen Mount Cook und zwei Jahre später den Cho Oyu (8201 Meter) an der Grenze zwischen Nepal und Tibet.
Der Mount Everest sei nur etwa 650 Meter höher als der Cho Oyu, sagte Inglis. Den höchsten Gipfel der Welt zu besteigen, sei der Traum eines jeden Bergsteigers. »Ich dachte, es sei alles vorbei, als ich 1982 meine Beine verlor«, berichtete er. Inzwischen sei alles anders. »Wenn ich klettere, empfinde ich mich weniger behindert, als wenn ich auf der Straße gehe.«
www.legsoneverest.com

Artikel vom 25.03.2006