27.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Stecken« und »Begel« beim Sommersingen

Schlesischer Brauch fand in Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule begeistertes Publikum


Sennestadt (ho). Ein farbenprächtiges Bild gestern nachmittag im Forum der Hans-Ehrenberg-Schule in Sennestadt: der Bund der Vertriebenen (BdV) und die Landsmannschaft Schlesien hatten zu ihrem traditionellen Sommersingen, das jeweils drei Wochen vor Ostern am Sonntag »Laetare« (Freut Euch) stattfindet, eingeladen. Der Folklorekreis Gütersloh trat in originalgetreuen Trachten aus unterschiedlichen Regionen auf.
Manfred Endreß, Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien: »Auch damit dokumentieren wir die Vielfalt ostdeutscher Traditionen.« Und natürlich durften auch die bunten Sommerstecken nicht fehlen, alle in Heimarbeit selbst gebastelt. Die Papierblumen enthalten alle einen Goldfaden, Symbol für die sehnlichst herbeigesehnte Sonne. In vielen Gegenden Schlesiens zogen früher die Kinder »Summersunntichlieder« singend von Haus zu Haus, um den Winter zu vertreiben und den Sommer herbeizusingen. Zur Belohnung erhielten sie die »Begel«, ein Fastengebäck, das sehr aufwendig herzustellen ist. Und das mundete auch den Besuchern des gestrigen Sommersingens in Sennestadt.
In Bielefeld gibt es das Sommersingen seit mehr als 50 Jahren, wurde früher an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet durchgeführt, seit einigen Jahren aber nur noch in Sennestadt. BdV-Ortsvorsitzender Eckehard Tschacher: »Hier leben viele Heimatvertriebene.« Die Vorsitzende der Kreisvereinigung ostdeutscher Landsmannschaften, . Brunhilde Wiedemann, hatte es sich nicht nehmen lassen, zum Sommersingen zu kommen.
Und war von den Darbietungen des Folklorekreises (Organisation Bianca Brüser, Tanzgruppe Volker Albrecht) eben so begeistert wie das Publikum, das frohgemut die bekannten Heimatlieder mitsang.

Artikel vom 27.03.2006