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Alexandro lässt aus der selbst gebastelten Pipette Farbe tropfen.

Gummibärchen
gehen auf Tauchstation

AWO-Kita fördert Lust am Experiment


Von Elke Wemhöner
(Text und Fotos)
Dornberg (WB). Wie Gummibärchen unter Wasser trocken bleiben, wie Luft umgefüllt werden kann und welche Farben in einem schwarzen Filzstift enthalten sind - die Gruppe der künftigen Schulkinder in der AWO Kita Zehlendorfer Damm ist diesen Dingen auf den Grund gegangen.
Spannungsvolle Stille liegt über der siebenköpfige Kindergruppe. Alle wollen die schwierige Aufgabe lösen, drei Tropfen Farbe auf ein Stück Würfelzucker zu tropfen. Dann verfolgen sie mit kritischen Blicken, was passiert und wie sich die Farbe auf dem Wasserspiegel verteilt. »Jetzt brauch' ich blaue Farbe«, ruft Tom und winkt mit einem Zuckerwürfel. Petra Niemeyer, im Hauptberuf Lehrerin für Chemie und Sport und Diplom-Chemikerin, reicht die blaue Farbe an, unterhält sich dann mit Emira über die Farbreaktionen und ermuntert Marina zum nächsten Schritt. Die Experimentierstunden sind beliebt und Teil der Vorbereitung auf die Schulzeit.
»Besser geht es nicht« freut sich Martha Markötter, Leiterin der Einrichtung über das ehrenamtliche Engagement von Petra Niemeyer. Und erklärt, wie dies zustande kam: »Sohn Arne besucht diese Kita.« So wurde die Idee entwickelt, den künftigen Schulkindern Forscherstunden anzubieten - und die 19 Mädchen und Jungen sind begeistert. Zum Schluss der beiden Wochen haben sie einiges vorzuweisen: auf der Kita-Galerie weisen selbstgefertigte Plakate und ein Demo-Wasserbecken auf wichtige Ergebnisse hin. Da ist zum einen die Unterscheidung welche Formen Stoffe haben können (fest, flüssig, gasförmig). Und dann natürlich der Praxistest: was schwimmt im Wasser? Den Gummibärchen-Tauchgang können sie alle vorführen. »So geht das«, sagt Celina, stülpt über die in einer leeren Teelicht-Schale sitzenden Bärchen ein Wasserglas und drückt das Ganze unter Wasser.
Etwas ausprobieren, das Handwerkszeug dazu selbst fertigen und überraschende Entdeckungen machen -Êdas fasziniert alle Kinder. Und Begeisterungsfähigkeit ist eine gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulstart.
Fachfrau Petra Niemeyer, die für das Lehramt in den Sekundarstufen I und II ausgebildet ist, hat die Experimente mit Hilfe von Erzieherin Christiane Bergedieck vorbereitet. Alle Hilfsmittel sind griffbereit, jedes Kind probiert selbst aus. Dafür wurde die Gruppe geteilt. Und was sie selbst entdeckt haben, demonstrieren die Mädchen und Jungen auch gern ausführlich ihren Eltern, wenn diese sie abholen. Dafür dümpeln im Glasaquarium verschiedene Gegenstände: Korken, Holzstücke, Münzen...

Artikel vom 25.03.2006