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Menschen in
unserer Stadt
Klaus-Peter Hüttker
Großhandelskaufmann

Wo gibt es das denn noch: 50 Jahre in einer einzigen Firma! Heutige Biographien erinnern an einen Flickenteppich, aber Klaus-Peter Hüttker darf aus den Erfahrungen der guten, alten Zeit schöpfen: als der Lehrherr ein strenges, aber gerechtes Regiment führte, als die Kollegen Freunde waren, tja, eben als die Zustände auf dem Arbeitsmarkt paradiesisch anmuteten . . .
Klaus-Peter Hüttker (64) aus Schildesche begann 1956 eine Lehre zum Großhandelskaufmann in der Firma Carl Werthenbach (Autoteile- und Industrietechnik), die damals am Kesselbrink residierte. Längst sind aus ein paar Büros zwölf repräsentative Häuser geworden, und jetzt fragen Sie mal an der Grafenheider Straße nach Doppeltopfmanschette, Faltenbalg, Gamma-Ring oder Radialdichtung: Sie dürfen sich glücklich schätzen, wenn Klaus-Peter Hüttker am Verkaufstresen steht.
Unglaublich: Der Dienstälteste von bundesweit 450 Werthenbach-Beschäftigten, der am Samstag sein 50-jähriges Jubiläum feierte, kennt sich mit weit mehr als 100 000 Teilen aus. »Die Routine hilft«, sagt Klaus-Peter Hüttker bescheiden. »Aber technisches Verständnis ist durchaus nötig - da müssen alte Teile eingeschätzt und genau vermessen werden, damit das Teil neuerer Bauart auch wirklich passt.«
Klaus-Peter Hüttker, Abteilungsleiter für den Lagerverkauf von Industrietechnik, »nebenbei« Sicherheitsberater und Ansprechpartner für alle Wartungsmaßnahmen im Hause, gibt derzeit sein immenses Wissen an den designierten Nachfolger weiter. »Zum 1. August gehe ich in den Ruhestand, aber wenn's brennt, tauche ich bestimmt wieder hinterm Tresen auf«, verspricht der Jubilar, und die jüngeren Kollegen lächeln erleichtert.
Privat gehört die Liebe des allseits geschätzten Werthenbach-Veteranen dem Fußball, Schalke und Arminia. »1959 habe ich habe hier die Betriebssportgruppe gegründet.« Auf welcher Position hat er selbst gespielt? »Verteidiger oder Stürmer - man muss ja flexibel sein!«
Genauso flexibel wird Klaus-Peter Hüttker sein Rentnerdasein gestalten - mit Sport, Fahrradtouren und Arbeit im Garten. Und die Enkelin will ja auch mal was mit Opa unternehmen: »Wir beide verstehen uns blendend.« Matthias Meyer zur Heyde

Artikel vom 03.04.2006