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Sport und viel Bewegung
beugen der Arthrose vor

200 Teilnehmer beim 4. Bielefelder Symposium

Von Jürgen Rahe
Bielefeld (WB). Die Gelenke müssen bewegt werden - das beugt der Arthrose vor. Wer diesen präventiven Ratschlag befolgt, trägt eindeutig zu seinem Wohlbefinden bei. Das sagten jetzt Mediziner, die sich Samstag zu einer Fachtagung in der Stadthalle trafen.

Zum 4. Bielefelder Symposium »State of The Art in Orthopädie, Unfallchirurgie und Physiotherapie« waren mehr als 200 Ärzte und Physiotherapeuten vom Veranstalter, den Städtischen Kliniken Bielefeld-Mitte, eingeladen worden. Das Schwerpunktthema hieß Arthrose.
Begrüßt wurden die Teilnehmer sowie namhafte Referenten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Schweden und den Niederlanden von Privatdozent Dr. Martin Engelhardt (46) und Prof. Dr. Gerd Hörster (60), die die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung hatten.
Engelhardt, Chefarzt der Orthopädischen Klinik des Städtischen Klinikums Mitte, sowie Hörster, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik des Städtischen Klinikums Mitte, betonten unisono, wie wichtig dieser fachübergreifende Gedankenaustausch sei. Der Gelenkverschleiß mit all seinen Facetten betreffe mittlerweile den größten Teil unserer Bevölkerung, »aber nicht jeder Patient muss gleich unters Messer.«
Im Zuge der Prävention sind nicht zuletzt die Heilkräfte der Physiotherapeuten gefragt. Ob Massage oder Bestrahlung - die Arbeit der Physiotherapeuten ist ein Teil der konservativen Behandlung. Menschen, die Schmerzen oder Schwellungen verspüren - etwa an den Beingelenken - sollten sich zunächst einer fachärztlichen Analyse unterziehen. Engelhardt: »Falls weder Physiotherapie noch Medikamente helfen, wäre eine gelenkerhaltende Operation der nächstmögliche Schritt. Und erst als letztes kommt das Einsetzen einer Prothese in Betracht.«
Sport maßvoll treiben, um Arthrose vorzubeugen oder gegenzuwirken, sei die eine Sache, erklären Engelhardt und Hörster. Aber auch mit einer Prothese müsse niemand auf Bewegung verzichten. »Vom Fußball spielen raten wir zwar ab. Aber Schwimmen, Radfahren oder Laufen kann in der Regel nicht schaden.« Wichtig dabei sei, stets vorher die Muskulatur in Schwung zu bringen.
Nach Angaben der Mediziner setzt Gelenkverschleiß häufig in einem Alter ab 50 Jahren ein. Menschen über 70 Jahre sind zu 80 Prozent von Arthrose betroffen. Zum Glück, so Engelhardt, »ist die Medizin heutzutage so weit, dass selbst im hohen Alter Operationen ohne weiteres machbar sind. Vorausgesetzt, der Patient ist organisch gesund.« Zu Beginn des Symposiums hatten Bürgermeister Horst Grube und Dr. Theo Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Grußworte an die Teilnehmer gerichtet.

Artikel vom 27.03.2006