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Happy End für das runde Haus

Borchard + Dietrich kaufen DPWV-Klassiker und bauen komplett um

Von Michael Diekmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Die Zukunft des wunderschönen DPWV-Oldtimers ist gesichert. Die Projektentwickler Christoph Borchard und Sascha Dietrich haben das 1931 errichtete Rundhaus gekauft, haben bereits Interessenten für die Nutzung nach dem Komplettumbau.

»Der Standort an der Ecke Alfred-Bozi-Straße/Stapenhorststraße liegt uns am Herzen«, versichert Christoph Borchard. In der vergangenen Woche hat er zusammen mit Sascha Dietrich und Erwin Adams, Geschäftsführer des bisherigen Hauseigentümers DPWV (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband) den notariellen Kaufvertrag unterzeichnet. Die noch auf 230 Quadratmeter tätigen zehn DPWV-Mitarbeiter ziehen zu den Kollegen in die Stapenhorststraße 5.
Was 1931 nach den Plänen von Architekt Lütkemeyer in neuer Sachlichkeit errichtet worden war für die Seidenstoffweberei Wertheimer & Co., braucht heute eine Sanierung von Grund auf. Das Objekt insgesamt ist, unterstreicht Borchard, wohl so einzigartig wie der Blick von der Dachterrasse auf Kunsthalle und Sparrenburg. Dem Denkmalschutz verpflichtet wird die einzigartige Fassade den Bielefeldern erhalten bleiben mit Sprossenfenstern und charakteristischem Halbrund gegenüber dem Klosterplatz.
Insgesamt 1700 Quadratmeter stehen in dreieinhalb Vollgeschossen zur Verfügung. Auf dem Dach zur Altstadt böte sich eine gläserne Dachterrasse an, um den Blick tatsächlich zu nutzen. Das Haus ist ein Kleinod, schwärmt Dietrich. Zusammen mit der alten Eisenbahnbrücke zur Hochstraße und dem »Stolander«-Haus gegenüber bietet sich ein kleines Stückchen Alt-Bielefeld der Dreißiger Jahre.
Für Christoph Borchard ist der Erwerb des Hauses auch ein Stück weit Eigeninteresse: »Nach Parkhaus, Zwinger-Haus und Westend-Tower können wir hier gleich im Anschluss städtebaulich einen weiteren Akzent setzen.« In diesem Fall, der Stadt ein wertvolles Haus zu erhalten. Immerhin hatte das Objekt, Mitte der Achtziger Jahre vom DPWV erworben, nach 1945 zunächst als Wiege des Verlagshauses Wehling gedient. Büronutzung aus einer Hand ist jetzt die favorisierte Lösung. Namhafte Interessenten sind vorhanden. Etwa zwei Millionen Euro, kalkuliert Borchard, müssen für das gesamte Projekt investiert werden, das in sechs Monaten realisiert sein soll.

Artikel vom 24.03.2006