Beschäftigte der Edeka-Tochter in Bielefeld bangen um Arbeitsplätze
Von Edgar Fels Bielefeld/Hamburg (WB). Der größte Handelskonzern in Ostwestfalen-Lippe, die Bielefelder AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG (»Marktkauf«), verliert nach der vollständigen Übernahme durch den Edeka-Konzern (Hamburg) weiter an Selbständigkeit.
Jüngstes Indiz für die zunehmende Verlagerung von Zuständigkeiten vom Teutoburger Wald an die Alster: Nun gibt die AVA nicht einmal mehr ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr und ihre Einschätzungen der wirtschaftlichen Situation für 2006 selbst bekannt. Eine im Januar für den 26. April anberaumte Pressekonferenz wurde gestern überraschend abgesagt. Grund seien »gesellschaftsrechtliche und interne Umstrukturierungen«. Dahinter verbirgt sich die Umwandlung der einstigen AVA AG in eine GmbH. Das Zahlenwerk wird künftig von der Zentrale in Hamburg bekannt gegeben. Erst vor einer Woche hatte die Edeka als Mutterkonzern ihre »Macht« demonstriert, indem sie ankündigte, einen Käufer für einen Großteil der AVA-Baumarktsparte zu suchen. Kurz zuvor hatte sich bereits AVA-Vorstandschef Helmut Metje aus dem Unternehmen zurückgezogen. Bei den Mitarbeitern wächst unterdessen die Sorge um die Arbeitsplätze. »Die Stimmung ist schlecht. Viele Beschäftigte sind bedrückt«, verlautete gestern aus dem Betriebsrat der AVA. In der Konzernzentrale arbeiten 1400 Mitarbeiter, davon knapp 400 im Bereich Logistik, 100 Mitarbeiter sind in der Verwaltung tätig. Die Hamburger Edeka-Zentrale prüft derzeit die Doppelbesetzungen und will »so schnell wie möglich« handeln. Wie viele Arbeitsplätze verloren gehen, weiß in Bielefeld derzeit noch niemand. Arbeitsdirektor Gerhard Peter, der nach dem Rückzug von Helmut Metje die Geschäfte bei der AVA übernommen hat, war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Er befinde sich im Urlaub, hieß es. Und auch die Zentrale in Hamburg, die nunmehr die Unternehmenspolitik bestimmt, wollte sich nicht weiter äußern.
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