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Schoof hofft auf seine Chance

SCP-Stürmer spielte erst 22 Minuten

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Ein Kurzeinsatz, dreimal gar nicht im Kader und erst 22 Minuten gespielt: Die Zweitliga-Bilanz von Paderborns Wintereinkauf Sebastian Schoof ist stark verbesserungsfähig. Der Torjäger kam noch gar nicht in Tritt und hofft auf das heutige Aufsteiger-Duell in Braunschweig.

Denn je größer die Personalnot wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass Paderborns Trainer Jos Luhukay einem Neuzugang eine Chance gibt. Zumal Schoof in direkter Konkurrenz zum heute gelbgesperrten Kapitän René Müller steht. Der 30-Jährige ist eigentlich gesetzt, muss aber auf die Tribüne und ist damit einer von mindestens fünf Ausfällen. »Vielleicht bekomme ich endlich eine Chance von Beginn an«, hofft Schoof, der mit seiner Reservistenrolle nicht zufrieden sein kann.
Im Winter von den mittlerweile fast abgestiegenen Sportfreunden Siegen gekommen, schenkte ihm Luhukay erst einmal das Vertrauen. Im Heimspiel gegen Dynamo Dresden kam Schoof, der am Mittwoch 26 Jahre alt wurde, in Minute 68 für Dennis Schulp, stürmte dann gemeinsam mit Müller und verlor. Sein Pech: Der SCP lieferte gegen die Sachsen nicht nur eines seiner schwächsten Heimspiele ab, sondern lag zum Zeitpunkt der Einwechslung auch schon 0:2 hinten. Das Spiel war da fast verloren, die erhoffte Wende erfolgte auch nicht. Schoof selbst hatte keine Torchance und stand eine Woche später noch nicht einmal im Kader. Das hatte zwar nichts mit seiner Leistung zu tun, doch für den grippekranken Stürmer war es nur die Fortsetzung einer bislang unglücklichen Zusammenarbeit. Zwar fühlt sich Schoof, der zurzeit mit Schlussmann Tom Starke zusammenwohnt, in Paderborn wohl, eine geregelte Trainingsarbeit und damit die Plattform, zu zeigen, was man kann, bot sich noch nicht. »Jetzt wird es langsam besser, aber der Winter hat viel kaputt gemacht. Wir sind in den ersten Wochen nur gelaufen oder haben auf verschneiten Kunstrasenplätzen trainiert. Wie soll man da zeigen, was man wirklich kann?«
Das kann augenscheinlich auch nicht so ganz viel gewesen sein. Doch für Luhukay ist es ohnehin nicht entscheidend, wie viele Einsätze seine Nachverpflichtungen von Januar bis Mai haben. Der Holländer will vielmehr sehen, ob und wie sich seine Spieler weiterentwickeln. »Wenn ich da Fortschritte beobachte, können wir im Sommer auch über einen neuen Vertrag reden«, meint der 42-Jährige und spricht damit noch ein anderes Problem an. Schoof, der sich weder in Essen noch in Siegen (25 Spiele, zwei Tore) dauerhaft durchsetzen konnte, steht nur bis zum 30. Juni auf der Gehaltsliste und würde den Kontrakt gerne verlängern: »Die Stadt, der Verein und die Mannschaft bieten noch viel Entwicklungspotenzial.« Wobei gerade in Paderborn fast alles vom Stadionneubau abhängt. Ein Kapitel, für das der Torjäger im Wartestand kein Verständnis hat, aber die Hoffnung noch nicht aufgibt: »Irgendwann muss es doch weitergehen.« Wie bei Sebastian Schoofs persönlicher Zweitliga-Bilanz für den SC Paderborn.
l Heute Abend spielen noch Offenbacher Kickers - Alemannia Aachen und Dynamo Dresden - Wacker Burghausen (Anstoß: beide 19.00 Uhr).

Artikel vom 24.03.2006