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Die Landes-SPD im Jahr danach

Herz-Kreislauf-System stabiler


Erst langsam stabilisiert sich der Puls in der Herzkammer der deutschen Sozialdemokratie. Die SPD in NRW hat die Katastrophe vom 22. Mai 2005 noch längst nicht verkraftet, geschweige denn weggesteckt.
Wenn jetzt, knapp ein Jahr danach, bei einem Landesparteitag die neue Führungsstruktur »stabilisiert« werden kann, dann ist das schon ein kleiner Erfolg, jedenfalls mehr als die unspektakuläre Ankündigung des Landesparteichefs Jochen Dieckmann vermuten lässt.
Die Delegierten dürften selbst den nicht minder farb- wie namenlosen Generalsekretär Michael Groschek im Amt bestätigen. Der bittere Absturz ins Aus nach 39 Jahren NRW-Herrschaft lässt bei allen Verletzungen keine Alternative. Was würde es auch nützen, nach Harald Schartau noch weitere Bauern zu opfern? Jeder weiß, dass nunmehr - mit Johannes Rau gesprochen - die Kärrnerarbeit wieder von vorn beginnt.
Nur wenn die neue schwarz-gelbe Regierung zu viele Fehler macht, hat die Landes-SPD eine Chance, beim nächsten Wahlgang den Hattrick zu schaffen. Bis zum eigenen Profil, fernab der alten Fehler, Schulden und Bildungskatastrophen ist der Weg noch weit.
Reinhard Brockmann

Artikel vom 24.03.2006