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»Packe Thema
Bezirksämter
nicht mehr an«

Eberhard David informiert Senner CDU

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Senne (WB). »Wer mich einlädt, muss mit mir rechnen.« Mit dieser Begrüßung lag Oberbürgermeister Eberhard David am Mittwochabend bei den Mitgliedern und Freunden der Senner CDU mehr als richtig.
Oberbürgermeister Eberhard David informierte in Senne.

Beim ersten »ausgiebigen Mitgliederabend« seit eineinhalb Jahren hatten sich die Teilnehmer vom Oberbürgermeister Informationen aus dem Bielefelder Rathaus zu wichtigen Senner sowie kommunalpolitischen Themen gewünscht. Sie wurden nicht enttäuscht. »Ich packe das Thema Bezirksämter bis ans Ende meiner Amtszeit 2009 nicht mehr an«, versicherte er, was von den meisten Gästen dieses Abends mit Zustimmung bedacht wurde. Gleichwohl machte der Oberbürgermeister deutlich, dass durch den weiteren Erhalt der Bezirksämter Sennestadt und Senne Chancen vertan worden seien. »Dass wir aber die Infrastruktur der Stadt zerschlagen, kann uns keiner nachweisen«, so David.
Sicher könnten viele Aufgaben auch dezentral erledigt werden. Dazu brauche man aber in den Bezirksämtern Generalisten, die fünf verschiedene Aufgaben übernehmen müssen. Gleichwohl habe er Respekt vor anderen Auffassungen. David: »Dann machen wir dieses Buch eben zu.«
Zum Thema Sennesee nahm er ebenfalls Stellung. »Ich brauche den Sennesee nicht, das ist meine persönliche Meinung«, sagte David unter dem Applaus der Zuhörer. Es gebe wichtigere Aufgaben in der Stadt zu finanzieren, als für die Infrastruktur des Sees zu bezahlen. Was dort investiert werden müsse, das brauche er für die soziale Sicherung und für Kindergärten.
Ausführlich erläuterte der Oberbürgermeister die verschiedenen Aktivitäten, um wieder einen beratungsfähigen Haushalt zu bekommen. »Ich habe nach zwei Jahren Nothaushalt den Ehrgeiz, dass im Jahr 2010 wieder eine schwarze Null erreicht werden kann.« Zwar tue Haushaltskonsolidierung weh. Er sei jedoch hoch zufrieden mit der Initiative von vier Fraktionen, die die Verwaltung jetzt zu gemeinsamen Gesprächen eingeladen habe. Dabei solle darüber beraten werden, wie das Loch zu schließen sei, damit im Juni ein beratungsfähiger Haushalt vorliege.
An die Stadtbezirke richtete David den Appell, nicht zu jammern oder mit geschwenkten Fahnen und Demonstrationen gegen etwas zu kämpfen, sondern mit ihm gemeinsam nach Lösungen zu suchen. »Meine Tür steht offen«, so der Oberbürgermeister. In den Stadtbezirken gäbe es reichlich Potenzial an ehrenamtlich engagierten Menschen.
Er halte allerdings nichts davon, wenn man sich, wie in Brackwede geschehen, politisch Andersdenkenden anschlösse und sich vor deren Karren spannen ließe.

Artikel vom 24.03.2006