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Klare Linie: Qualität vor Quantität

Dorothea Schenk stellt sich als neue Leiterin des Universitätschores vor

Von Uta Jostwerner
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Mit dem Leitsatz »Qualität vor Quantität« gibt Dorothea Schenk die Richtung für ihr künftiges Wirken als Leiterin des Universitätschores vor. An die Tradition von Professor Dr. Werner Hümmeke, der den Chor 28 Jahre lang leitete, möchte die 35-Jährige nichtsdestotrotz anknüpfen.

Demnach wird das Repertoire auch weiterhin aus den großen Oratorien und Chorwerken bestehen und der Chor offen für alle sein, die sich, so Schenk, »der Universität verbunden fühlen«. Gleichwohl ist es der neuen Leiterin ein Anliegen, mehr Studierende in den Chor zu integrieren. Im Zuge der Umstellung im Fachbereich Kunst und Musik auf die Bachelor- und Masterstudiengänge ist es nunmehr möglich, im Uni-Chor so genannte Leistungspunkte zu erwerben.
Wert legt die ausgebildete A-Kirchenmusikerin auf gutes Einsingen und Detailarbeit. Vorsingen muss bei ihr zwar niemand, der in den Chor kommt, gleichwohl höre sie sich im Laufe der Probenarbeit einzelne Stimmen an, so die neue Chorleiterin, die im Sommersemester das »Requiem« von Mozart sowie die Bach-Kantate »O Ewigkeit, du Donnerwort« mit dem Chor einstudieren wird. Die Proben beginnen am 4. April und laut Schenk liegen 40 Anmeldungen für den Chor vor, der sich fast vollständig neu bilden muss, nachdem die »alte Mannschaft« unter der Leitung von Michael Preiser einen eigenen Chor gegründet hatte. Dorothea Schenk betont, die Entwicklung zu bedauern, sieht aber keine Konkurrenz in einem zweiten Chor an der Universität.
An der Tradition, im Wechsel mit Oratorienchor und Musikverein das Weihnachtsoratorium in der Oetkerhalle aufzuführen, möchte Dorothea Schenk festhalten. Ansonsten wird sie nicht zwangsläufig beide Oetkerhallentermine, die dem Uni-Chor übers Jahr zustehen, ausnutzen. Im Jahr 2007 wird es lediglich eine Aufführung geben und zwar von Verdis Requiem. Das Werk halte sie für zu komplex, um es in wenigen Wochen einzustudieren, betont Dorothea Schenk, die seit 2001 in Sennestadt eine volle A-Kantorenstelle bekleidet und mit renommierten Solisten und Ensembles sowie dem Chor der Christuskirche größere Werke wie Haydns »Schöpfung« und »Jahreszeiten« sowie die Requien von Mozart und Brahms zur Aufführung brachte.
Ihre Ausbildung erhielt Dorothea Schenk an der Musikhochschule Lübeck, wo sie Schul- und Kirchenmusik studierte. Darüber hinaus absolvierte sie ein Aufbaustudium an der Hanzehogeschool Groningen in den Niederlanden und bildete sich bei namhaften Chor- und Orchesterdirigenten und Organisten fort.
Neben der Lehre liege ihr viel am Spaß am Singen, betont sie. Auch den sozialen Faktor, den das Singen in einem Chor beinhaltet, hält sie für wichtig.
Der Chor probt jeweils dienstags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Raum T0-260. Wer mitsingen möchte, muss sich im Sekretariat unter Telefon 106-6072 anmelden.

Artikel vom 23.03.2006