28.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stürmer Lauth spielt für
Klinsmann keine Rolle

Torwart-Entscheidung »völlig offen«


München (dpa). Jürgen Klinsmann hat die Entscheidung über den deutschen WM-Torhüter trotz seiner bisherigen Einstufung von Oliver Kahn als Nummer 1 und Jens Lehmann als Herausforderer als völlig offen bezeichnet. »Ich selbst weiß zur Zeit noch nicht, wer im Tor stehen wird«, sagte der Bundestrainer dem Fußball-Fachmagazin »kicker«. Ausschlaggebend bei der Wahl des Torwarts für die WM, die Klinsmann Anfang Mai verkünden will, sei die Frage: »Was ist das Beste für die Mannschaft?«
Der Bundestrainer attestierte sowohl Kahn als auch Lehmann im Verlauf ihres fast zweijährigen Konkurrenzkampfes »stark gehalten« zu haben. »Ich hoffe, dass sich keiner der beiden noch verletzt oder einen Rückschlag erleidet. Würde das passieren und wir hätten uns frühzeitig entschieden, wäre es fatal«, sagte Klinsmann.
Obwohl Benjamin Lauth mit vier Treffern in den letzten vier Spielen für den Hamburger SV beste Eigenwerbung betrieb, spielt der 24-Jährige in den WM-Planungen des Bundestrainers keine Rolle. »Für den Angriff gehört Benny Lauth nicht zu unserem erweiterten Kader«, sagte Klinsmann. Auch die Routiniers Jens Nowotny (Bayer Leverkusen) und Markus Babbel (VfB Stuttgart) können kaum noch hoffen, als Nothelfer in der Abwehr zum Zuge zu kommen. »Im Grunde haben wir Vertrauen zu unseren jungen Abwehrspielern.«
Eine Abkehr von der Viererkette hin zum nicht mehr zeitgemäßen System mit Libero schloss Klinsmann aus: »Den Libero wird es bei uns nicht geben.« Zur Stabilisierung der Defensive denkt er eher an einen zweiten Abräumer im Mittelfeld. »Es kann eine zweite Nummer 6 geben.« Neben dem gesetzten Bremer Torsten Frings könnte das der Dortmunder Sebastian Kehl sein, der beim 4:1 gegen die USA ein geglücktes Comeback in der Nationalmannschaft gefeiert hatte.
Für den zusätzlichen WM-Test am 27. Mai hat der Deutsche Fußball-Bund Luxemburg als Gegner ausgeguckt. Der Verband bestätigte seine Anfrage an den luxemburgischen Verband. Der Spielort könnte Freiburg sein.

Artikel vom 28.03.2006